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Nachdenkliche Rechte.

Die inzwischen auch für manchen Konservativen offensichtlich untaugliche Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte beleuchtet Constantin Seibt in seinem Artikel Der rechte Abschied von der Politik. Zitiert wird darin etwas Charles Moore, Biograph Margaret Thatchers:

Ich habe mehr als 30 Jahre gebraucht, um mir diese Frage zu stellen. Aber heute muss ich es tun: Hat die Linke doch Recht? […] Die Reichen werden reicher, aber die Löhne sinken. Die Freiheit, die dadurch entsteht, ist allein ihre Freiheit. Fast alle arbeiten heute härter, leben unsicherer, damit wenige im Reichtum schwimmen. Die Demokratie, die den Leuten dienen sollte, füllt die Taschen von Bankern, Zeitungsbaronen und anderen Milliardären.

Leseempfehlung. [Via]

Hinterm Hindukusch geht's weiter …

Thomas de Maizière, Bundesminister der Verteidigung, sagt:

»Die Sicherheit Deutschlands ist heute nicht mehr geografisch zu begrenzen.

Die neuen Bedrohungen machen vor nationalen Grenzen nicht mehr Halt: Machtverschiebungen zwischen Staaten und der Aufstieg neuer Regionalmächte, fragile oder zerfallene Staaten, internationaler Terrorismus, kriminelle Netzwerke und Strukturen organisierter Kriminalität kennzeichnen Risiken, die ebenso destabilisierende Folgen haben können wie Klima- und Umweltkatastrophen, die Proliferation von Massenvernichtungswaffen oder unsere störanfällige Informationstechnologie. Selbst Straßen, Wasserwege, Stromnetze und globale Vernetzung werden vor diesem Hintergrund zur kritischen Infrastruktur.

Unsere Interessen und unser Platz in der Welt werden wesentlich von unserer Rolle als Exportnation und Hochtechnologieland in der Mitte Europas bestimmt. Daraus folgt: Wir haben ein nationales Interesse am Zugang zu Wasser, zu Lande und in der Luft.«

Nicht nur ist richtig – fefe weist darauf hin –, dass der letzte, der so etwas gesagt hat, zurückgetreten ist, es ist auch wichtig, dass diejenigen, die sich heute für Jahre in der Bundeswehr verpflichten, wissen, was sie da tun: es bedeutet Verteidigung nicht nur unseres Landes in seinen Grenzen, sondern (in einem neusprechartig sehr weit gespannten Begriff von Verteidigung) an nahezu beliebigen Orten der Welt, wenn es denn im Interesse der Wirtschaft liegt.

Das sollte auch deutlich sein, wenn die Karriereplaner der Bundeswehr sich mal wieder unsere Schüler abholen wollen.

Ökonomie und Erkenntnis.

Thomas Strobl: »Wir, die dankbaren Günstlinge einer früheren, besseren Epoche, wir haben die Schule in Grund und Boden gewirtschaftet. Wir haben sie der Warenfiktion der Arbeit restlos anheimfallen lassen, nicht nur die Schule als Bildungsinstitution, sondern die Schulzeit als Lebensabschnitt all derer, die wir als wichtigsten und besten Teil unserer Gesellschaft gemeinsam hervorgebracht und früher auch mal so behandelt haben.« [FAZ, via Kreide fressen]

Lohnende Lektüre.

Man kann ja nicht dauernd auf die Telepolis verweisen, das wäre ja langweilig. Und eigentlich sollte man auch wissen, dass man die Telepolis lesen soll, auf dass man sich manchmal vielleicht ärgere, fast immer aber seinen Horizont erweitere.

Aktuell zum Beispiel interessant: Die bescheidenen Ackermänner von Mondragon (über erfolgreiches genossenschaftliches Wirtschaften) und Am Ende einer weiten Reise (über Stanislaw Lem, der gestern gestorben ist).

Google Scholar, Open Access und die Folgen fürs Verlagsgeschäft.

Wie das Wissen in das Internet kommt, erklärt uns die Technology Review: »Das Internet und neue Suchtechnologien [etwa Google Scholar] unterminieren die Argumentation der Wissenschaftsverlage, dass ihre hohen Preise nur den teuren Veröffentlichungsprozess reflektieren.«