Natürlich, ein erfolgreiches Buch: als ich
Der Name der Rose in meiner Schulzeit zum ersten Mal las, verstand ich nur einen Bruchteil – der allerdings gefiel mir außerordentlich; mit der
Nachschrift zum Namen der Rose lernte ich einiges über die Machart sich als postmodern verstehender Kunst, aber auch Literatur schlechthin; das Konzept der Intertextualität erfuhr am eigenen Leibe, wer sich nach dem
Namen der Rose Texte von Jorge Luis Borges besorgen musste.
Später kamen Essaysammlungen und auch theoretische Schriften hinzu, etwa in der Sammlung
Apokalyptiker und Integrierte, die mir nach wie vor einen Schlüssel zum Verständnis so mancher gesellschaftlichen Phänomene darstellt, später, das Studium vorbereitend, auch seine semiotischen Klassiker, Sprachwissenschaftliches.
Mit seiner Offenheit für die Untersuchung unterschiedlichster Niveaustufen kulturellen Schaffens – egal ob E oder U – nahm Eco schon früh die Bedeutung dessen vorweg, was heute als Popkultur gilt, ohne sich dieser allerdings anzubiedern oder den Unterschied zu
highbrow-Kultur zu verwischen. Comics gehörten ebenso selbstverständlich zum Rezipierten, und sie wurden ebenso klug analysiert und gedeutet wie Manzonis
Die Verlobten.
Das Foucaultsche Pendel kaufte ich natürlich auch sofort; die Beschreibung der Funktionsweise der
vanity press gehört zur Pflichtlektüre zum Verständnis eines Teils des Verlagswesens; und was wir dort über die Funktionsweise von Verschwörungen und die Gefährlichkeit der an sie Glaubenden und zu allem Bereiten lesen, ist nach wie vor gültig und wichtig, um klaren Kopf behalten zu können im Geschrei.
Nach dem
Pendel allerdings schwand so gemächlich der Genuss beim Lesen von Ecos Romanen; einen verpasste ich ganz & gar und
entdeckte ihn erst zufällig. Dass einer hier gar noch ungelesen liegt, ist allerdings auf jeweils andere aktuelle Lektüren zurückzuführen und wird bei Gelegenheit korrigiert.
In verschiedenen Texten – mehr oder weniger literarisiert – Erinnerungen an die Kindheit, aus der Sicht des Kindes miterlebte Kämpfe gegen die Faschisten (ohne das kindliche Mitlaufen zu verharmlosen), Partisanentradition.
Ein Guter ist tot.