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Gelesen. Scheer.

Regina Scheer: Machandel. München: Knaus, 2014.

Die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse für ein Buch Scheers, das mich nicht so interessiert, war für mich Anlass, im Werk der Autorin, die mir bis dahin entgangen war, zu stöbern. Machandel ist Familien- und Zeitgeschichte in Mecklenburg (und Berlin), insofern ein Teil dessen, was Uwe Johnson deutlich virtuoser in seinem Roman Jahrestage behandelt hat. Da ihr Roman eine Generation später angesiedelt ist als Johnsons, spielen Ereignisse in der DDR und zum Ende derselben eine größere Rolle.

Scheer erzählt das Geschehen um ein »Schloss« genanntes Herrenhaus und die mit diesem verknüpften Schicksale multiperspektivisch, aber in diesen Stimmen (mit Ausnahme der emotional zurückgenommenen Funktionärssprache Hansens) wenig charakteristisch, stilistisch weitgehend konventionell. Es hat mir trotzdem gefallen, auch wenn es eher ein stilles denn ein großes Buch ist.