Korrekturen und wie man damit umgeht.
Die Kaltmamsell denkt bezüglich der Korrekturbelastung von Lehrerinnen und Lehrern über das Outsourcen von Korrekturaufgaben nach.
Wunderbarer Vorschlag, würde ich gern tun – allein, es ist (wie in der Diskussion ja auch deutlich wird) rechtlich nicht möglich. Abgesehen davon jedoch auch finanziell nicht:
Nehmen wir an, die Korrektur eines einzelnen Deutschaufsatzes dauert eine halbe Stunde (es gibt Aufsätze, für die ich länger brauche). Habe ich einen kleinen Deutsch-Grundkurs, sind das 20 S, also 10 Stunden reines Korrigieren, zuzüglich nochmaliges Vergleichen etc., Notenfindung, Abwägen usw.
Schlägt Frau Kaltmamsell nun vor, dass der outgesourcte Korrektor einen Pauschallohn von (ich nehme mal den Höchstfall an) 100 EUR bekommt, bedeutet das einen Stundenlohn von unter 10 EUR. Ich bezweifle, dass ich für diesen Preis eine qualifizierte Kraft bekomme (nein, Korrigieren ist nicht so eben mal schnell so'n bisschen da & dort 'rumstreichen).
Outsourcen ließe sich aus verschiedenen Gründen allenfalls eine kleine Erstkorrektur, beispielsweise das Markieren aller Rechtschreibfehler. Diese ist zwar zeitraubend, aber nur ein Bereich innerhalb des Elementarbereiches, der wiederum nur eines von vier Bewertungsfeldern (Inhalt, Aufbau, Sprache und Elementarbereich) ist, in denen ein Deutschaufsatz bewertet werden muss. Und dafür sollte jemand 100 EUR zahlen?
Bei Gelegenheit hatte ich darauf hingewiesen, dass gerade mal wieder eine Zeit des Klausurenstaus gekommen war: acht zu korrigierende Arbeiten binnen 4 Wochen. Die würden dann also 400 bis 800 EUR kosten. In ruhigen Monaten wären also vielleicht mal 100 bis 200, in üblen Monaten 400 bis 800 EUR fällig, die der Lehrer zu zahlen hätte. – Wovon? (Nein, wir L verdienen nicht nichts – aber auch nicht so viel, dass man nebenbei noch eine weitere Arbeitskraft finanzieren könnte.)
Wenn es Interesse an guter Bildungsarbeit gibt, heißt das, dass auch die Korrekturarbeiten auf hohem Niveau erfolgen müssen und daher nicht von Praktikanten erledigt werden können. Es müssen für den zukünftigen Unterricht nutzbare Ergebnisse vom Korrektor an den L übergeben werden. Das wäre nicht möglich zwischen Tür & Angel, sondern erforderte ein genaues Berichtswesen. Klingt kompliziert – und letztlich teuer. Wenn ein Outsourcing angedacht wäre, müsste der Arbeitgeber (die Länder) für die Leistungen aufkommen. Dies ist angesichts klammer Länderfinanzen ausgeschlossen.
Wunderbarer Vorschlag, würde ich gern tun – allein, es ist (wie in der Diskussion ja auch deutlich wird) rechtlich nicht möglich. Abgesehen davon jedoch auch finanziell nicht:
Nehmen wir an, die Korrektur eines einzelnen Deutschaufsatzes dauert eine halbe Stunde (es gibt Aufsätze, für die ich länger brauche). Habe ich einen kleinen Deutsch-Grundkurs, sind das 20 S, also 10 Stunden reines Korrigieren, zuzüglich nochmaliges Vergleichen etc., Notenfindung, Abwägen usw.
Schlägt Frau Kaltmamsell nun vor, dass der outgesourcte Korrektor einen Pauschallohn von (ich nehme mal den Höchstfall an) 100 EUR bekommt, bedeutet das einen Stundenlohn von unter 10 EUR. Ich bezweifle, dass ich für diesen Preis eine qualifizierte Kraft bekomme (nein, Korrigieren ist nicht so eben mal schnell so'n bisschen da & dort 'rumstreichen).
Outsourcen ließe sich aus verschiedenen Gründen allenfalls eine kleine Erstkorrektur, beispielsweise das Markieren aller Rechtschreibfehler. Diese ist zwar zeitraubend, aber nur ein Bereich innerhalb des Elementarbereiches, der wiederum nur eines von vier Bewertungsfeldern (Inhalt, Aufbau, Sprache und Elementarbereich) ist, in denen ein Deutschaufsatz bewertet werden muss. Und dafür sollte jemand 100 EUR zahlen?
Bei Gelegenheit hatte ich darauf hingewiesen, dass gerade mal wieder eine Zeit des Klausurenstaus gekommen war: acht zu korrigierende Arbeiten binnen 4 Wochen. Die würden dann also 400 bis 800 EUR kosten. In ruhigen Monaten wären also vielleicht mal 100 bis 200, in üblen Monaten 400 bis 800 EUR fällig, die der Lehrer zu zahlen hätte. – Wovon? (Nein, wir L verdienen nicht nichts – aber auch nicht so viel, dass man nebenbei noch eine weitere Arbeitskraft finanzieren könnte.)
Wenn es Interesse an guter Bildungsarbeit gibt, heißt das, dass auch die Korrekturarbeiten auf hohem Niveau erfolgen müssen und daher nicht von Praktikanten erledigt werden können. Es müssen für den zukünftigen Unterricht nutzbare Ergebnisse vom Korrektor an den L übergeben werden. Das wäre nicht möglich zwischen Tür & Angel, sondern erforderte ein genaues Berichtswesen. Klingt kompliziert – und letztlich teuer. Wenn ein Outsourcing angedacht wäre, müsste der Arbeitgeber (die Länder) für die Leistungen aufkommen. Dies ist angesichts klammer Länderfinanzen ausgeschlossen.