
Vorher besorgt man sich über AirBnB eine feine Wohnung mit ausreichend Bücherregalen, bucht Hin- und Rückflug zwischen HAM und LHR und lässt sich von
Transport for London die Travelcards schicken. Beim Packen kann der Gewichtsbeschränkungen wegen eine Kofferwaage hilfreich sein. Am Tag vor dem Flug erledigt man den
Online-Check-In (man verzeiht derlei Ausdrücke, weil es sich um eine englischsprachige Fluglinie handelt).
Am ersten Tag dann lässt man das Auto stehen, fährt stattdessen mit dem Taxi zum Bahnhof, von dort mit Zügen und S-Bahn zum Flughafen

in die große Stadt, gibt am
Bag Drop seine Koffer auf (ist sich der Doppeldeutigkeit bewusst) und langweilt sich noch ein wenig, bis es nach der Sicherheitsschleuse zum
Boarding geht. Damit sind wesentliche Schranken beseitigt und keine Ausreden mehr möglich, man folgt dem Rest der Familie in den Airbus A 319, sucht sich seine Plätze und schnallt sich so fest wie möglich. Startet der (fast erste) Flug, verbirgt man vor den routinierten Vielfliegern seine Höhenangst und den Nervenschock ob des momentan fühlbaren Durchsinkens des Flugzeugs beim planmäßigen Verlieren des Bodenkontakts im betont lockeren Parlieren mit Kind 2, das neben einem interessiert aus dem Fenster äugt.

Konzentriert man sich auf das (wegen verdreckter Scheiben und allfälliger Reflektionen vollkommen blödsinnige) Fotografieren von Landschaft und Wolken und das Konsumieren von Chips in Kinderportionen, lässt sich die gute Stunde Flugzeit einigermaßen problemlos durchstehen, wenngleich man sich gleich zu Beginn der Existenz von
Waste Bags versichert hat und zu ignorieren versucht, dass die Reiseflughöhe 10 km überschreitet. Die Landung in Heathrow gelingt formidabel und man ist versucht, dem Piloten, der sich mit seiner Crew zum Abschied am Cockpit aufstellt, die Enden sämtlicher Extremitäten zu küssen.

Da man nicht direkt am Terminal angedockt hat, ist eine keltischen Schmuckmustern folgende Odyssee über das Flughafengelände mit dem Bus vonnöten, bevor man nach der Passkontrolle sein Gepäck zurück erhält. Die folgende Fahrt mit der
tube (Picadilly Line bis Holloway Road Station) dauert über ein Stunde, dafür aber ist ein Umsteigen nicht nötig und durchleuchten lassen muss man sich auch nicht.
In der Wohnung angekommen, freut man sich über den Anblick, lässt zunächst alle Koffer und Taschen auf den Boden, sodann sich selbst entspannt aufs Bett fallen, ruht wenige Minuten aus, bereitet und trinkt rasch einen Tee, bevor die unmittelbare Umgebung zu Fuß erkundet wird. Im
The Landseer gibt’s dann auch das ersehnte Bitter, das wir an den Tischen vor der Tür genießen können. Der Rest des Tages gehört der Erkundung der mitgemieteten Bücherregale, die ihre nerdigen Schwerpunkte in der Science fiction, auf klugen Sachbüchern (Bakewells Montaigne-Buch steht jetzt auf meiner Leseliste) computerorientierter Literatur (Gardner, Hofstadter, selbst Knuth’
Art of Computer Programming findet sich hier!) sowie Comics tragen.
Zu
Tag 2.