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Herbstlauf.

Ich hab’s ihm ja schon erzählt: wenn man dieser Tage in unserer Gegend auf nassen Wegen übers Land und zwischen den Feldern läuft, die Sonne gleißt ein herbstlich gefärbtes Sein, die Luft ist nach dem gestrigen Regen (und weil der Winter naht) so kühl und frisch wie lange nicht mehr, dann möchte man eigentlich gar nicht aufhören mit dem Laufen (nimmt dann aber doch eine Abkürzung, weil Volker zum 11-Uhr-Tee kommt).

(Dass der Herbst in der Literatur immer für das nahende Ende, den bedrohlichen Niedergang o. ä. steht, ist ja auch vollkommen falsch. Schreibt mal wer rasch eine Rehabilitation des Herbstes?)

[…] und die Freude, die mich dabei erfüllte, war so brennend und traf mich mit solcher Wucht, dass sie sich von Schmerz nicht unterscheiden ließ. Was ich erlebte, schien mir von immenser Bedeutung zu sein. Immenser Bedeutung.

(S. 290 in Knausgårds Sterben, das ich gerade (fälschlicherweise nach Lieben, dem ich aber zuerst begegnete) lese, weil Matthias freundlicherweise auf sein Erstleserecht verzichtet.)