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Schulbetrieb.

Die Intensität schulischen Lebens erschließt sich nicht aus dem Betrachten des Unterrichtsgeschehens allein; die 32 Stunden Unterricht in dieser Woche (plus Vor- und Nachbereitung, Korrekturarbeit und Fortbildung am Wochenende) werden nicht das am stärksten Fordernde gewesen sein. –

Wir sehen uns Szenen aus der Verfilmung von Horváths Jugend ohne Gott an. Ulrich Mühe überzeugt als (ambivalent angelegter) Lehrer. –

Zuweilen scheint mir, die S nehmen die Fron schulischer Arbeit auf sich, um Zeit mit anderen verbringen zu dürfen, die noch nicht durch die Sorge um den Lebensunterhalt bestimmt ist. (Beurteilen und begründen Sie.) –

Noch am selben Tag erlebe ich ernsthaft gemeinsam an einer Aufgabe arbeitende S – so ungeschützt versinkend im Tun. Welch großes Vertrauen S doch haben! –

Über Disziplin nachdenken, im Philosophieunterricht. Klausur bot Kant dar. –

Stets erste Handlung des L nach Betreten des Klassenzimmers: das Öffnen des Fensters. In Wedekinds Frühlings Erwachen übers Zumauern der Fenster gelesen. S verstehen die Aussage. Wollen die Fenster trotzdem lieber geschlossen haben.

Sankelmark 2010.

Schon öfter erzählt habe ich ja, dass sich aktive Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer im Fachverband Deutsch zusammengetan haben. Auch die von der schleswig-holsteinischen / hamburgischen Sektion des Fachverbandes organisierte Fortbildung in Sankelmark erwähnte ich schon.

Dieses Mal durften wir zum ersten Mal nach langer Zeit wieder schon am Freitagvormittag mit der Fortbildung beginnen, sodass unser Programm zum Thema »Gegenwartsliteratur und Erzähltheorien« recht umfangreich geworden ist und wir neben Fachvorträgen und den obligatorischen Arbeitsgruppen (diesmal zu Werken von Karen Duve, Peter Stamm, Botho Strauß, Daniel Kehlmann und Herta Müller) auch eine Lesung mit Peter Stamm und ein Fishbowl-Gespräch mit ihm unterbringen konnten. Außerdem haben wir ein neues Format ausprobiert, bei dem vier bis fünf Referenten in einer Stunde aus subjektiver Sicht je einen Autor bzw. je ein Werk (diesmal zu Georg Klein, Hanns-Josef Ortheil, Julia Franck und Juli Zeh) vorstellen. Und so habe ich neben den Arbeiten im Hintergrund mit einem Kurzreferat zu Juli Zehs Corpus Delicti teilgenommen – hier das Papier für Zehn Minuten Zeh.

Nebenbei blieb natürlich auch bei dieser Fortbildung Zeit für viele informelle Gespräche rund um den Deutschuntericht, die Schule und das Leben.

Da ich die Vorstellung von Dillingen an der Donau interessiert gelesen habe (auch wenn ich mich dort nie fortbilden werde), auch hier ein paar Impressionen aus Sankelmark: am See sieht's so aus:

2010-11-13_125259

den Blick vom Seeufer auf Teile des Tagungsgebäudes zeigt dieses Bild –

2010-11-13_125238 –,

so präsentiert sich der Eingangsbereich:

2010-11-13_125741.

Die ganze Anlage liegt mitten in der Pampa, ist also für kontemplative Fortbildungen hervorragend geeignet. Das einzige nennenswerte Event außerhalb des zweitägigen Programms ist die Umrundung des Sankelmarker Sees in der Mittagspause.

Zu erwähnen sind vielleicht noch die (vor allem angesichts eines Schwungs von paarundachtzig Lehrerinnen und Lehrern) geradezu überirdische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Verwaltungs- und Servicekräfte und des technischen Personals. Die machen mich ganz stumm.

Gelesen. Schiller.

Friedrich Schiller: Kabale und Liebe. Stuttgart: Reclam, 1982.

Re-Lektüre wegen des Besuchs einer Fortbildung zum Thema. Das erste Mal wieder gelesen seit ungefähr 1983, damals vermutlich in der zehnten Klasse (unten die Notizen des Schülers, der ich war, im Heftchen).



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Gelesen.

Christa Wolf: Medea. Stimmen. München: dtv, 2004.

Nein, Christa Wolfs Bücher mochte ich nur selten: sie schienen mir zu gewollt bedeutsam, ihr Ton sprach mich nicht an. Es waren zu sehr Bücher einer Zeit, in der zwischen den Zeilen gelesen werden wollte, in der Autoren dieses Bedürfnis erfüllten, indem sie dunkel raunten. – Unfair? Klar, aber ein paar Vorurteile darf man pflegen.

Da ich nun heute noch eine Fortbildung zum künftigen Zentralabitur besuchen werden, in dem das Buch eine der Pflichtlektüren darstellt, bin ich gestern mit wenig Begeisterung ans Lesen gegangen. Was soll ich sagen?: es ist ein großes Buch, ein wirklich Gutes. Es geht um den Wert des Einzelnen in der Gesellschaft, die Zumutungen des Machtgeschäfts, die Macht der vermeintlich stillen Masse, Ehrlichkeit, Hellsichtigkeit, die hier wörtlich verstandene Leiche im Keller – und das alles vor dem Hintergrund des hier gründlich gewendeten Medea-Mythos. Es ist ein Schauerroman und Politkrimi, eine Darstellung der Funktion des Außenseiters gegenüber den Etablierten, ein schmerzlich deutliches Buch. – Lesen!

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Kurzanleitung Serendipity.

Bevor ich auch mit meinen privaten Seiten von WordPress auf Serendipity (S9y) umstieg, habe ich die Homepage unserer Schule von einem System mit statischen Seiten auf S9y umgestellt. Wir haben auch eine kleine Schulung durchgeführt, damit alle Lehrerinnen und Lehrer, mit Redakteursrechten versehen, selbst Einträge vornehmen können.

Hier ist das Handbuch zur Fortbildung: Kurzanleitung Serendipity auf lbsmalente.de.

[Update 040906:] Eine Ergänzung gibt's hier: S9y – the missing manual (trotz des Titels deutschsprachig).