Deutscher Buchhandlungspreis – Gratulation!
Einen Deutschen Buchhandlungspreis auszuloben, mag auf nicht Buchhandelnde ungewöhnlich wirken, weil ja es ja auch keinen Deutschen Schlachtereienpreis gebe etc. Andererseits wird selbst die Mehrheit der Nichtleser_innen zugeben, dass Bücher auf eine andere und zwar eher genuine Weise kulturfördernd sind als beispielsweise das Abfüllen von gewürzten und zermahlenen Tierteilen in andere Tierteile. Da ich hier jedoch nicht vom Fach bin und auch wenig Interesse an dieser Thematik habe, möchte ich nur anmerken, dass die Vergabe eines Schlachtereienpreises ganz im Ermessen der dafür zuständigen Stellen liegt, aber nicht auch notwendigerweise von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erledigt werden muss.
Was sich jedoch in der Vergabe dieses Preises zeigt, ist, wenn schon die Handelsbedingungen für die großen weltweit agierenden Konzerne, die nebenbei auch noch Bücher verkaufen und damit wie nebenbei in bestimmten Ländern bestehende hervorragende Strukturen zerstören helfen, nicht angemessen angepasst werden (vulgo: auch Amazon ebenso wie seine kleinen Mitbewerber im Endkundengeschäft Steuern zahlen muss), eine gelinde Restwertschätzung der für das Schöne abgestellten Bundesregierungsmitarbeiterin.
Und blendet man das ganze Falsche aus, innerhalb dessen dieser Preis vergeben wird, bleibt diese wichtige Wertschätzung übrig, die sich manifestiert in der Prämierung der drei Hauptpreisträger, der Buchhandlungen artes liberales, Literatur Moths und Rote Zora. Sie leben – wie die nominierten allesamt, was Jo Lendle, den Laudator, dazu bewog, sinngemäß von lauter Gewinnerinnen zu sprechen – das mögliche Besondere einer inhaber_ingeführten Buchhandlung, wozu eine eigene Vorstellung vom Buchhandeln, aber eben vor allem auch ein hoher nicht immer in Heller & Pfennig sich auszahlender Einsatz gehört, weshalb sich nach wie vor diejenigen Menschen, die einfach nur reich werden wollen, eher auf andere Branchen verlegen. Mindestens Wertschätzung sollte dann also drin sein.
In Schleswig-Holstein übrigens wurde nur eine einzige Buchhandlung nominiert und als hervorragende Buchhandlung ausgezeichnet – und obwohl ich bezweifle, dass man nicht auch weitere hätte finden können (mir wären schon welche eingefallen), kann ich versichern, dass diese es verdient hat: Buchstabe in Neustadt in Holstein.
Jo Lendles Rede verlässt zuweilen zwar den Pfad sinniger Argumentation (z. B. »Buchhandlungen sind die Buchhandlungen der Nation!«) und meint, dies als »überraschende, reflexive Metapher« verkaufen zu können, obwohl es doch nur schampusbeseelter Unfug ist – dem Tenor wie den Schlussworten aber schließe ich mich – dabei an meine ferne Lieblingsbuchhandlung denkend – gern an:
Was sich jedoch in der Vergabe dieses Preises zeigt, ist, wenn schon die Handelsbedingungen für die großen weltweit agierenden Konzerne, die nebenbei auch noch Bücher verkaufen und damit wie nebenbei in bestimmten Ländern bestehende hervorragende Strukturen zerstören helfen, nicht angemessen angepasst werden (vulgo: auch Amazon ebenso wie seine kleinen Mitbewerber im Endkundengeschäft Steuern zahlen muss), eine gelinde Restwertschätzung der für das Schöne abgestellten Bundesregierungsmitarbeiterin.
Und blendet man das ganze Falsche aus, innerhalb dessen dieser Preis vergeben wird, bleibt diese wichtige Wertschätzung übrig, die sich manifestiert in der Prämierung der drei Hauptpreisträger, der Buchhandlungen artes liberales, Literatur Moths und Rote Zora. Sie leben – wie die nominierten allesamt, was Jo Lendle, den Laudator, dazu bewog, sinngemäß von lauter Gewinnerinnen zu sprechen – das mögliche Besondere einer inhaber_ingeführten Buchhandlung, wozu eine eigene Vorstellung vom Buchhandeln, aber eben vor allem auch ein hoher nicht immer in Heller & Pfennig sich auszahlender Einsatz gehört, weshalb sich nach wie vor diejenigen Menschen, die einfach nur reich werden wollen, eher auf andere Branchen verlegen. Mindestens Wertschätzung sollte dann also drin sein.
In Schleswig-Holstein übrigens wurde nur eine einzige Buchhandlung nominiert und als hervorragende Buchhandlung ausgezeichnet – und obwohl ich bezweifle, dass man nicht auch weitere hätte finden können (mir wären schon welche eingefallen), kann ich versichern, dass diese es verdient hat: Buchstabe in Neustadt in Holstein.
Jo Lendles Rede verlässt zuweilen zwar den Pfad sinniger Argumentation (z. B. »Buchhandlungen sind die Buchhandlungen der Nation!«) und meint, dies als »überraschende, reflexive Metapher« verkaufen zu können, obwohl es doch nur schampusbeseelter Unfug ist – dem Tenor wie den Schlussworten aber schließe ich mich – dabei an meine ferne Lieblingsbuchhandlung denkend – gern an:
Und ich wiederhole es noch mal, weil es im Trubel des Bücherherbstes oder des Weihnachtsgeschäfts oder während der Schrecken der Inventur nicht in Vergessenheit geraten soll: Wir brauchen Sie. Als Verlage, als Autoren, als Leser. Vielen Dank.