Gelesen. Hustvedt. (Und Bachmannpreis.)
Siri Hustvedt: Was ich liebte. Übertragen von Uli Aumüller, Erica Fischer und Grete Osterwald. Reinbek: Rowohlt, 2004.
Also, nichts gegen Tex Rubinowitz – ich schätze seine Zeichnungen sehr –, aber wenn man möchte, dass der Bachmannpreis etwas mit Literatur zu tun hat, muss man da wohl mal etwas verändern. Das liegt nicht an Rubinowitz (warum sollte er nicht versuchen, dort zu gewinnen?), sondern an den Juroren, möglicherweise an der ganzen Veranstaltung dort, für die ich das Interesse schon verloren hatte, bevor es hätte mehr als nur aufkeimen können, weil das, was man hört und liest (und jahrelang berichtete eine ferne Freundin über das Geschehen), schon genügt, und darin verhält es sich mit dem Bachmannpreis fast so wie mit der Fußballweltmeisterschaft, nur dass beim Klagenfurter Showdown mir der eigentliche Kern des Ganzen am Herzen liegt.
Man kann Rubinowitz’ Text, der amüsant, stellenweise witzig ist, mal gegen ein Stück Hustvedt stellen – nicht witzig, sondern ernst, analytisch, genau, schmerzhaft – und erkennt möglicherweise, dass Welten liegen zwischen der Art der Texte: das eine Unterhaltung, das andere Literatur.
Damit können wir noch immer streiten über die Qualität des Romans, ob einem Hustvedts Schreiben gefällt, ob die Darstellung der Figuren überzeugend gerät, die Konflikte glaubhaft, das Einfangen der Welt gelingt – nur findet das ganze auf einer ganz anderen Ebene statt als Rubinowitz’ Wettkampfbeitrag.
Wenn ein Literaturpreis vergeben werden soll, liegt es an den Organisatoren, dafür zu sorgen, dass Literatur ausgezeichnet wird. Rubinowitz ist dafür nicht verantwortlich.
Also, nichts gegen Tex Rubinowitz – ich schätze seine Zeichnungen sehr –, aber wenn man möchte, dass der Bachmannpreis etwas mit Literatur zu tun hat, muss man da wohl mal etwas verändern. Das liegt nicht an Rubinowitz (warum sollte er nicht versuchen, dort zu gewinnen?), sondern an den Juroren, möglicherweise an der ganzen Veranstaltung dort, für die ich das Interesse schon verloren hatte, bevor es hätte mehr als nur aufkeimen können, weil das, was man hört und liest (und jahrelang berichtete eine ferne Freundin über das Geschehen), schon genügt, und darin verhält es sich mit dem Bachmannpreis fast so wie mit der Fußballweltmeisterschaft, nur dass beim Klagenfurter Showdown mir der eigentliche Kern des Ganzen am Herzen liegt.
Man kann Rubinowitz’ Text, der amüsant, stellenweise witzig ist, mal gegen ein Stück Hustvedt stellen – nicht witzig, sondern ernst, analytisch, genau, schmerzhaft – und erkennt möglicherweise, dass Welten liegen zwischen der Art der Texte: das eine Unterhaltung, das andere Literatur.
Damit können wir noch immer streiten über die Qualität des Romans, ob einem Hustvedts Schreiben gefällt, ob die Darstellung der Figuren überzeugend gerät, die Konflikte glaubhaft, das Einfangen der Welt gelingt – nur findet das ganze auf einer ganz anderen Ebene statt als Rubinowitz’ Wettkampfbeitrag.
Wenn ein Literaturpreis vergeben werden soll, liegt es an den Organisatoren, dafür zu sorgen, dass Literatur ausgezeichnet wird. Rubinowitz ist dafür nicht verantwortlich.