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Ende des Schuljahres.

Morgen ist der letzte Schultag vor der langen unterrichtsfreien Zeit im Sommer.

Etwa 300 Klausuren im Beruflichen Gymnasium (Deutsch und Philosophie, Oberstufe), ungefähr 200 Klassenarbeiten in der beruflichen Ausbildung (Buchhandelsbetriebslehre, aber auch EDV) habe ich in diesem Schuljahr korrigiert (wenn ich nicht welche vergessen habe). Gerade in den letzten Wochen und Monaten war dies wieder besonders zeitaufwendig – so zeitaufwendig, dass die Unterrichtsvorbereitung weniger intensiv als angemessen erledigt werden musste (und die private Regeneration mehr als nur sparsam stattfand). Das ist – wie immer wieder festgestellt – ärgerlich und belastend, auch, weil die Korrekturarbeit außer dem Ergebnis einer Schulnote kein weiteres zeitigt.

Und ja: auf die unterrichtsfreie Zeit freue ich mich wegen dieser Anstrengungen mindestens so sehr wie die Schülerinnen und Schüler auf ihre Ferien.

Aber wieder habe ich in diesem Schuljahr viele Stunden Unterrichts erteilt, die mindestens mir Freude bereiteten: das Lehren und gemeinsame Lernen ist nach wie vor eine ganz wertvolle Erfahrung, die oft einfach richtig Laune macht, manchmal zufrieden (und manchmal natürlich auch ein schales Gefühl hinterlässt): Lehrer zu sein ist im Unterrichtsgeschehen eine im Großen und Ganzen tolle Sache.

Solltet Ihr aber noch die Wahl haben: nehmt nicht die Fächer mit langen Aufsätzen.

Zu-tun-Liste.

  • Deutschklausur konzipieren
  • Abschlussprüfungen Buchhandel korrigieren – Teil 1 und Teil 2 (erledigt)
  • Unterricht vorbereiten
  • Themen für philosophischen Essay zusammenstellen
  • Fachkonferenz Philosophie/Religion vorbereiten
  • Mündliche Abiturprüfungen vorbereiten
  • Korrektur eines Stapels Philosophieklausuren

Nebenbei leben nicht vergessen.

Fertig!

(Mit der Korrektur der letzten 23 Philosophieklausuren für das Jahr 2010 nämlich. Jetzt gibt's erst mal eine Weihnachtspause, bevor's am 3. Januar 2011 mit 37 Philosophie-Essays los geht ...)

Eine frohe Weihnachtszeit allen Leserinnen und Lesern!

Ein frohes neues Jahr ...

... wünsche natürlich auch ich allen Leserinnen und Lesern hier, für die ich gern mehr schriebe; jedoch sind nach Familienfesten und ausgiebigen Feiern mit Freunden in Winsen anne Aller und auch bei uns zuhause derzeit zwei Stapel Klausuren und ein sehr (!) hoher (!) Stapel philosophischer Essays von Schülerinnen und Schülern Gewähr dafür, dass ich nicht mehr weiß, wo ich meinen Kopf zuletzt abgelegt; und die kurze Zeit, die spätabends frei zur Verfügung steht, ist Uwe Tellkamps Der Turm gewidmet.

Korrekturen und wie man damit umgeht II.

Lila verweist auf das System der Rubrics, um Korrekturen zumindest einfacher und gleichzeitig transparenter zu gestalten.

Ähnliches praktiziere ich auf Anregung meiner damaligen Ausbilderin Almut Hoppe schon seit Beginn meiner Lehrerzeit, weil es nicht nur für die S sehr detaillierte Rückmeldungen ermöglicht, sondern auch für mich selbst ein willkommenes Mittel zur Eigenkontrolle ist.

Ein Beispiel eines solchen Korrekturbogens, den die S mit Ihrer korrigierten Arbeit zurückbekommen, ist hier herunterzuladen – zusammen mit der Klausuraufgabe.

Vergleichbares ist vereinfacht – nämlich in einer Ankreuzskala – auch für Referate denkbar. Hier ein Beurteilungsbogen für ein Gruppenreferat.

Korrekturen und wie man damit umgeht.

Die Kaltmamsell denkt bezüglich der Korrekturbelastung von Lehrerinnen und Lehrern über das Outsourcen von Korrekturaufgaben nach.

Wunderbarer Vorschlag, würde ich gern tun – allein, es ist (wie in der Diskussion ja auch deutlich wird) rechtlich nicht möglich. Abgesehen davon jedoch auch finanziell nicht:

Nehmen wir an, die Korrektur eines einzelnen Deutschaufsatzes dauert eine halbe Stunde (es gibt Aufsätze, für die ich länger brauche). Habe ich einen kleinen Deutsch-Grundkurs, sind das 20 S, also 10 Stunden reines Korrigieren, zuzüglich nochmaliges Vergleichen etc., Notenfindung, Abwägen usw.

Schlägt Frau Kaltmamsell nun vor, dass der outgesourcte Korrektor einen Pauschallohn von (ich nehme mal den Höchstfall an) 100 EUR bekommt, bedeutet das einen Stundenlohn von unter 10 EUR. Ich bezweifle, dass ich für diesen Preis eine qualifizierte Kraft bekomme (nein, Korrigieren ist nicht so eben mal schnell so'n bisschen da & dort 'rumstreichen).

Outsourcen ließe sich aus verschiedenen Gründen allenfalls eine kleine Erstkorrektur, beispielsweise das Markieren aller Rechtschreibfehler. Diese ist zwar zeitraubend, aber nur ein Bereich innerhalb des Elementarbereiches, der wiederum nur eines von vier Bewertungsfeldern (Inhalt, Aufbau, Sprache und Elementarbereich) ist, in denen ein Deutschaufsatz bewertet werden muss. Und dafür sollte jemand 100 EUR zahlen?

Bei Gelegenheit hatte ich darauf hingewiesen, dass gerade mal wieder eine Zeit des Klausurenstaus gekommen war: acht zu korrigierende Arbeiten binnen 4 Wochen. Die würden dann also 400 bis 800 EUR kosten. In ruhigen Monaten wären also vielleicht mal 100 bis 200, in üblen Monaten 400 bis 800 EUR fällig, die der Lehrer zu zahlen hätte. – Wovon? (Nein, wir L verdienen nicht nichts – aber auch nicht so viel, dass man nebenbei noch eine weitere Arbeitskraft finanzieren könnte.)

Wenn es Interesse an guter Bildungsarbeit gibt, heißt das, dass auch die Korrekturarbeiten auf hohem Niveau erfolgen müssen und daher nicht von Praktikanten erledigt werden können. Es müssen für den zukünftigen Unterricht nutzbare Ergebnisse vom Korrektor an den L übergeben werden. Das wäre nicht möglich zwischen Tür & Angel, sondern erforderte ein genaues Berichtswesen. Klingt kompliziert – und letztlich teuer. Wenn ein Outsourcing angedacht wäre, müsste der Arbeitgeber (die Länder) für die Leistungen aufkommen. Dies ist angesichts klammer Länderfinanzen ausgeschlossen.

Klausuren, Klassen- und Abschlussarbeiten.

Letztes Wochenende der erste Philosophiekurs 11. Jahrgang, zur Zeit der zweite. Zwischendurch die Abschlussarbeiten der Buchhändler. Auf dem Schreibtisch warten noch die Philosophieklausuren des 12. Jahrgangs und müssen wahrscheinlich bis in die Weihnachtsferien hinein warten, da an diesem und dem nächsten Wochenende je zwei Klassensätze EDV-Arbeiten wegen Blockunterrichts termingebunden zu korrigieren sind. Es kommt im Laufe der nächsten Woche hinzu noch eine Arbeit zum Leseverständnis in der BFS sowie eine Klausur des Deutsch-Grundkurses im 13. Jahrgang.

Es geht nichts über eine ruhige und besinnliche Adventszeit.

(Hatte ich erwähnt, dass die Korrektur von Klassenarbeiten die unangenehmste Aufgabe von Lehrern ist?)