Wenn eine Radfahrwerbekampagne – unser hiesiges Werbeblatt der reporterberichtet – »Bock auf Biken« betitelt ist, hoffen die Verantwortlichen vermutlich, mehr Menschen zum Fahrradfahren zu bewegen.
Das funktioniert jedoch zumindest nachhaltig nur, wenn die Infrastruktur für den nicht automobilen Verkehr verbessert wird, denn gute Infrastruktur führt zu mehr Verkehr, wie unser Großversuch mit dem Autostraßenbau seit den 1950er Jahren beweist.
Die Aussage, mit der der Eutiner Bürgermeister Carsten Behnk im oben genannten Artikel zitiert wird – »Unsere Stadt und die gesamte Region Holsteinische Schweiz bieten ideale Radfahrbedingungen.« – entspricht jedoch definitiv nicht der Wahrheit, wie beispielsweise das extrem schlechte Ergebnis der ADFC-Fahrradklimatests zeigt, in dem Eutin die Note 4,33 bekommt (bester Wert von der Einwohner*innenzahl her vergleichbarer Orte: 1,96; schlechtester: 4,86 – viel Luft nach unten ist also nicht mehr) und sich damit gegenüber 2018 nochmals verschlechtert.
(Wir waren da, weil ich im Johnson / Grass / Grass-Briefwechsel gerade (wieder) gelesen hatte, dass Uwe Johnson mit seiner Familie in den 1960er Jahren einige Male in Dahmeshöved seinen Urlaub verbrachte; außerdem bin ich in den 1970er Jahren mehrfach in Dahme in Strandferien gewesen, weil meine Omi dort Zimmer untervermietete. Das war aber zu Zeiten, als ich noch mehr am täglichen Braunen Bär (der damals viel besser war als seine heutige Wiederauflage) interessiert war als an grantigen Dichtern.) –
Seit Jahrzehnten schon kaufen wir dort unseren Jade Oolong (5), auch Ceylon (3c), früher auch öfter China Hubei Green Osmanthus, ab und zu Kaffee (eine Köstlichkeit), auch die eine oder andere Schokolade – eines der wichtigsten Geschäfte für Lebensnotwendiges mithin. Schön, dass Du dem Laden einen Artikel widmest.
Die Turmhügelburgim Nienthal bei Lütjenburg war gestern und heute Treffpunkt für Wikinger von Nah und Fern. Natürlich fühlte ich mich gemahnt an Hob Gadlings fatalistische Sicht auf die Dinge in »Sunday Morning«, der ersten Geschichte in Neil Gaimans The Wake – aber amüsant war's trotzdem.
Auch ohne ein solches besonderes Ereignis, bei dem große Besucherscharen anreisen, ist die Turmhügelburg natürlich besonders mit Kindern allemal einen Sonntagsausflug wert. Die Bauten, die dort entstanden sind – eine Motte, ein Ritterhaus, eine Schmiede, ein Wohn-/Stallgebäude, ein Brunnen und so fort, wurden nach alten Vorbildern mit alten Techniken neu erbaut und bilden ein kleines dörfliches Ensemble, das von verschiedenen Vereinen für ihre historisierenden Treffen genutzt wird.
Das Nienthal, die Gegend um die Burg (zwischen L 165 und B 202), eignet sich für kürzere und längere Wanderungen (zum Beispiel zum Hessenstein, Richtung Panker etc.) in lieblich-hügeligem Gelände – es ist schön dort.
»Am 1. April 2006 wollen Neonazis durch Lübeck marschieren [...]. Vor den drei Kirchen St. Petri, Dom und St. Marien haben sie Kundgebungen geplant. Als Anlass dient den Neonazis der 64. Jahrestag der Bombardierung Lübecks durch die britische Luftwaffe. [...]
Deshalb hat sich bereits jetzt ein breites Bündnis gebildet, das unter dem Motto "Wir können sie stoppen – kein Naziaufmarsch in Lübeck" zu einer Gegendemonstration am 1. April mobilisiert.