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Gegenwartsliteratur im Deutschunterricht.

Meinem Deutsch-Grundkurs im 13. Jahrgang werde ich anempfehlen, die nächste Lektüre nicht im Klassenverband zu lesen, sondern stattdessen zu zweit oder zu dritt an einem Buch zu arbeiten und dieses dann den MitS zu präsentieren.

Halbjahresthema ist »Produktion, Rezeption und Wertung von Literatur und Medien«, daher werden wir im literarischen Teil Gegenwartsliteratur in den Blick nehmen.

Bislang habe ich (aus verschiedenen Gründen) folgende Texte ausgewählt:

Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst
Klaus Modick: Bestseller
Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt
Markus Werner: Am Hang
Christoph Hein: Frau Paula Trousseau
Juli Zeh: Adler und Engel vermutlich doch eher Spieltrieb
Christoph Ransmayr: Der fliegende Berg
Monika Maron: Endmoränen
Steffen Kopetzky: Grand Tour oder die Nacht der Großen Complication
Katja Lange-Müller: Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei
Frank Schätzing: Der Schwarm

Es sind also schwierige und weniger schwierige Texte, Bestseller und wenig massenkompatible, aber immer Texte von gewisser Qualität (wer noch Anregungen für interessante Taschenbücher hat: immer her damit!).

Nun geht's an die Planung der Erarbeitungsbegleitung: mehr oder weniger konkrete Aufträge? Mehr oder weniger Hilfen? Mehr oder weniger Kriterien für die Vorstellung im Kurs? Etc. (Macht Laune.)

[Update 2.2.2009: Streichungen und Ergänzungen der obigen Liste sind auf Gespräche hier und anderenorts zurückzuführen.]

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Kommentare

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YellowLed am :

*Wirklich »Adler und Engel«? Nicht lieber »Spieltrieb«?

Hanjo am :

*Spieltrieb finde ich aufgrund der zum Teil sehr drastischen Szenen gerade im Zusammenhang mit Schule grenzwertig; deshalb habe ich nun erst einmal Adler und Engel aufgeschrieben, von dem ich momentan allerdings erst die ersten 100 Seiten kenne. Wenn es schlechter ist als Spieltrieb, werde ich dieses in die Liste aufnehmen.

YellowLed am :

*»Adler und Engel« ist meiner - völlig unpädagogischen - Einschätzung nach nicht weniger drastisch, wenn auch völlig ohne Schulbezug. Es ist nicht wirklich schlechter, aber eben (speziell zum Ende hin), nun ja, etwas durchgeknallter.

Hokey am :

*Hach - ich will ja immer schon was vo Modick lesen... und jetzt stoße ich hier andauernd auf Modick! Was wäre denn da empfehlenswert für einen Modick-Einsteiger?

Hanjo am :

*Weiß nicht. :-) Für mich war meiner persönlichen Situation wegen das Vatertagebuch ein guter Einstieg; für die Schule inhaltlich nutzbar ist im beschriebenen Kontext Bestseller, weil der Literaturbetrieb satirisch beschrieben wird.

Ansonsten kenne ich nur noch Die Schatten der Ideen; kann mich in Anbetracht der Titelfülle Modicks also nicht wirklich als Kenner bezeichnen.

Lisa Rosa am :

*Gute Idee, Lektüregruppen zu einem aus einer langen Liste selbstgewählten Buch zu bilden! Aber wie geht das? Habt Ihr kein Zentralabi in Deutsch mit festgelegtem Lektürekanon?
An Deinem Dialog mit Hokey macht Freude eure Leidenschaft mit Beletristik umzugehen, zu sehen. (siehe dazu auch die interessante Debatte in Hokeys Blog: http://wordpress.blokey.de/2009/01/26/fuer-das-fach-muss-man-begeistert-sein/)
Mein Sohn II hatte übrigens ein tolles outcome mit der Aufgabe im Englisch-LK, eine Rezension zu schreiben. Das zu erstellende Produkt hat dann die Lust auf die Lektüre getriggert. Schade, dass sie das nicht in Blogs gemacht haben, das würde sich doch anbieten.

Hanjo am :

*Dieser Abiturjahrgang (am Beruflichen Gymnasium) wird noch nicht zentral geprüft; aber selbst wenn es so weit sein wird, wird genügend Raum für Experimente bleiben, hoffe und vermute ich.

Dass die S dann durch die selbst gewählte Lektüre in den von dir (bei Hokey) beschriebenen flow geraten, ist durch die eigene Wahl und die Produktorientierung zumindest wahrscheinlicher als bei der Klassenverbandslektüre (wobei eine solche als Lernzirkel o.ä. vielleicht auch wieder interessant wäre).

Das Beispiel mit deinem Sohn zeigt, dass Schule ab & zu eben doch etwas auslösen kann. Ob diese seltenen Erlebnisse aber zwölf Jahre Schule in der derzeitigen Form rechtfertigen, weiß ich nicht.

Lisa Rosa am :

*"Ob diese seltenen Erlebnisse aber zwölf Jahre Schule in der derzeitigen Form rechtfertigen, weiß ich nicht."
Wenn die (Flow-)Erlebnisse so selten bleiben, dann ist es schlecht um die Wirksamkeit von Schule bestellt. Dass es sie gibt, zeigt, dass es geht. Welche Bedingungen herrschen müssten, um aus dem Seltenen das Übliche zu machen, weiß man auch. Und Du weißt es auch ;-))

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