Gelesen. Tellkamp.
Uwe Tellkamp: Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2008.
Zuvor: dieses Buch wird nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Aber es ist auch keines, dessen Lektüre den Leser unberührt entlässt.
Die Geschichte einer bürgerlichen Gegengesellschaft im Dresden der 1980er Jahre erzählt Tellkamp, indem er verschiedene Reflektorfiguren ihren Ausschnitt aus der Wirklichkeit erleben lässt. Dabei scheint der Turm, das über der Stadt liegende Wohnviertel der Protagonisten, zunächst heimeliges Refugium vor den Zumutungen des real existierenden Sozialismus. Diese Sicht allerdings wird rasch zerstört: die vermeintliche Oppositionshaltung wird nur im privaten Rahmen gelebt, nach außen ist Schauspielerei angesagt. Der Staat hat Zugriff auf jeden, der sich ihm nicht durch Flucht entzieht.
Uwe Tellkamp äußert sich in einem Interview überrascht über die Tatsache, dass sein Buch auch im Westen gelesen wird. Tatsächlich ist es vermutlich für im Westen Aufgewachsene wichtiger als für ehemalige DDR-Bürger.
Trotz allfälliger Nörgeleien literarisch geübter Leser (andere überstehen die ersten 100 Seiten ohnehin nicht) ein lohnendes und wichtiges Buch.
(Und nein: mit den Buddenbrooks hat es natürlich nicht viel zu tun.)
Buch bei Amazon angucken.
Zuvor: dieses Buch wird nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Aber es ist auch keines, dessen Lektüre den Leser unberührt entlässt.
Die Geschichte einer bürgerlichen Gegengesellschaft im Dresden der 1980er Jahre erzählt Tellkamp, indem er verschiedene Reflektorfiguren ihren Ausschnitt aus der Wirklichkeit erleben lässt. Dabei scheint der Turm, das über der Stadt liegende Wohnviertel der Protagonisten, zunächst heimeliges Refugium vor den Zumutungen des real existierenden Sozialismus. Diese Sicht allerdings wird rasch zerstört: die vermeintliche Oppositionshaltung wird nur im privaten Rahmen gelebt, nach außen ist Schauspielerei angesagt. Der Staat hat Zugriff auf jeden, der sich ihm nicht durch Flucht entzieht.
Uwe Tellkamp äußert sich in einem Interview überrascht über die Tatsache, dass sein Buch auch im Westen gelesen wird. Tatsächlich ist es vermutlich für im Westen Aufgewachsene wichtiger als für ehemalige DDR-Bürger.
Trotz allfälliger Nörgeleien literarisch geübter Leser (andere überstehen die ersten 100 Seiten ohnehin nicht) ein lohnendes und wichtiges Buch.
(Und nein: mit den Buddenbrooks hat es natürlich nicht viel zu tun.)
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