Gelesen: Chwin.
[Ein paar Nachträge aus den Weihnachtstagen:]
Stefan Chwin: Tod in Danzig. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch, 1999.
Noch von der Polen-Leseliste: wie aus Danzig Gdánsk wurde. Der Literaturwissenschaftler Stefan Chwin hat ein berührendes und ehrliches Buch über den Wechsel einer Stadtbevölkerung und die Folgen des Krieges geschrieben.
Der Originaltitel lautet Hanemann, denn Hanemann ist die verbindende Figur des Wechsels: er bleibt nach der Flucht der Deutschen 1945 in Polen, auch wenn er sich Angriffen der neuen polnischen Mitbewohner ausgesetzt sieht. Der dramatisierende deutsche Titel des Buches indessen ist missverständlich, denn weder handelt es sich um einen Kriminalroman noch wird ausschließlich die dunkle Seite beschrieben: was für Deutsche auf der Flucht Verlust und Tod bedeutete, war auf der anderen Seite eben auch Neuanfang und Leben. Beides mitfühlend und unsentimental zu zeigen, darin liegt Chwins Verdienst.
In einer Amazon-Kundenrezension heißt es: »Auch die Originalversion ist ermüdend, denn es wird immer auf die Personen die vorher da waren eingegangen. [...] Wer will so etwas lesen?« – Das erfrischende an den Leserrezensionen ist, dass man genau weiß, einem könnte ein solches Buch gefallen, wenn etwas weniger sensible Zeitgenossen es verreißen: gerade die Verschränkung von Vorher und Nachher zeigt die Bedeutung der Geschichte für die Stadt Gdánsk und ihrer Bewohner.
Buch bei Amazon angucken.
Stefan Chwin: Tod in Danzig. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch, 1999.
Noch von der Polen-Leseliste: wie aus Danzig Gdánsk wurde. Der Literaturwissenschaftler Stefan Chwin hat ein berührendes und ehrliches Buch über den Wechsel einer Stadtbevölkerung und die Folgen des Krieges geschrieben.
Der Originaltitel lautet Hanemann, denn Hanemann ist die verbindende Figur des Wechsels: er bleibt nach der Flucht der Deutschen 1945 in Polen, auch wenn er sich Angriffen der neuen polnischen Mitbewohner ausgesetzt sieht. Der dramatisierende deutsche Titel des Buches indessen ist missverständlich, denn weder handelt es sich um einen Kriminalroman noch wird ausschließlich die dunkle Seite beschrieben: was für Deutsche auf der Flucht Verlust und Tod bedeutete, war auf der anderen Seite eben auch Neuanfang und Leben. Beides mitfühlend und unsentimental zu zeigen, darin liegt Chwins Verdienst.
In einer Amazon-Kundenrezension heißt es: »Auch die Originalversion ist ermüdend, denn es wird immer auf die Personen die vorher da waren eingegangen. [...] Wer will so etwas lesen?« – Das erfrischende an den Leserrezensionen ist, dass man genau weiß, einem könnte ein solches Buch gefallen, wenn etwas weniger sensible Zeitgenossen es verreißen: gerade die Verschränkung von Vorher und Nachher zeigt die Bedeutung der Geschichte für die Stadt Gdánsk und ihrer Bewohner.
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