Ganz neu!: ganz toll!: Buchhandels-Wiki.
Seit 2004 schreiben unsere Auszubildenden an der Landesberufsschule für Buchhändler ihre Besprechungen internationaler Literatur ganz selbstverständlich ins schuleigene Wiki; daneben haben wir im Jahr 2003 einen Unterrichtsversuch unternommen, bei dem Schüler ihr im Unterricht erworbenes Wissen in die Wikipedia eintrugen …
… nun aber ist es so weit und die Zentralinstanz des deutschen Buchhandels präsentiert stolz ihr Branchenwiki auf PmWiki-Basis.
Jeder könne mitmachen an der »freien« Online-Enzyklopädie unter der Ägide des Börsenblatts, das dann auch gleich den Vermerk »Copyright Börsenblatt online 2002-2008« unter die fremden Beiträge setzt.
Wenn den potentiellen Mitautor dies noch nicht abschreckt, sollte er ein wenig blättern im Fachwörterbuch des Buchhandels.
Unter Schulen gibt es natürlich nur eine, und zwar die börsenvereinseigene in Seckbach, diese zudem in einem verquasten Text vorgestellt, der hoffentlich nur aus Versehen irgendwoher kopiert und nicht tatsächlich so geschrieben wurde.
Wozu man unter dem Lemma Ausbildung einen lieblos kopierten Text der Bundesagentur für Arbeit, der offenbar nicht einmal überformatiert wurde, lesen wollen sollte, statt gleich bei der Quelle nachzuschlagen, erschließt sich mir nicht wirklich.
Wozu man in einem Medium, das Verweise zulässt, Inhalte 1:1 kopieren muss – sei es auch unter fragmentarischer Angabe der Quelle – ist mir ebenfalls rätselhaft und scheint mir von der Unkenntnis des Mediums herzurühren.
Eine Fachenzyklopädie ist nur dann sinnvoll, wenn sie über das Interesse einer »normalen« Enzyklopädie hinausgehendes Wissen ausführlicher präsentieren will. Unter Flachdruck – mit der industrialisierten Variante, dem Offsetdruck, das Standarddruckverfahren für Bücher – lesen wir vier spärliche Zeilen. Man vergleiche dies mit dem Grundlagenartikel der Wikipedia zu den Druckverfahren. Ähnliches gilt für andere Stichwörter grundlegender Bedeutung, zum Beispiel den Sortimentsbuchhandel.
Meine Empfehlung also: wer Profundes zum Themengebiet Buchhandel beizutragen hat, korrigiere und ergänze lieber die Wikipedia statt eine weitere Baustelle mit Zusammengeklaubtem zu unterstützen.
[Update: Auch Netbib und Archivalia berichten, sehen das Ganze aber erst mal ganz positiv.]
… nun aber ist es so weit und die Zentralinstanz des deutschen Buchhandels präsentiert stolz ihr Branchenwiki auf PmWiki-Basis.
Jeder könne mitmachen an der »freien« Online-Enzyklopädie unter der Ägide des Börsenblatts, das dann auch gleich den Vermerk »Copyright Börsenblatt online 2002-2008« unter die fremden Beiträge setzt.
Wenn den potentiellen Mitautor dies noch nicht abschreckt, sollte er ein wenig blättern im Fachwörterbuch des Buchhandels.
Unter Schulen gibt es natürlich nur eine, und zwar die börsenvereinseigene in Seckbach, diese zudem in einem verquasten Text vorgestellt, der hoffentlich nur aus Versehen irgendwoher kopiert und nicht tatsächlich so geschrieben wurde.
Wozu man unter dem Lemma Ausbildung einen lieblos kopierten Text der Bundesagentur für Arbeit, der offenbar nicht einmal überformatiert wurde, lesen wollen sollte, statt gleich bei der Quelle nachzuschlagen, erschließt sich mir nicht wirklich.
Wozu man in einem Medium, das Verweise zulässt, Inhalte 1:1 kopieren muss – sei es auch unter fragmentarischer Angabe der Quelle – ist mir ebenfalls rätselhaft und scheint mir von der Unkenntnis des Mediums herzurühren.
Eine Fachenzyklopädie ist nur dann sinnvoll, wenn sie über das Interesse einer »normalen« Enzyklopädie hinausgehendes Wissen ausführlicher präsentieren will. Unter Flachdruck – mit der industrialisierten Variante, dem Offsetdruck, das Standarddruckverfahren für Bücher – lesen wir vier spärliche Zeilen. Man vergleiche dies mit dem Grundlagenartikel der Wikipedia zu den Druckverfahren. Ähnliches gilt für andere Stichwörter grundlegender Bedeutung, zum Beispiel den Sortimentsbuchhandel.
Meine Empfehlung also: wer Profundes zum Themengebiet Buchhandel beizutragen hat, korrigiere und ergänze lieber die Wikipedia statt eine weitere Baustelle mit Zusammengeklaubtem zu unterstützen.
[Update: Auch Netbib und Archivalia berichten, sehen das Ganze aber erst mal ganz positiv.]
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