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Gelesen. Nagelschmidt.

Thorsten Nagelschmidt: Arbeit. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 2020.

Nee, nee, habe ich gedacht, als ich die zweite Episode dieses Romans las, das interessiert mich nicht, weil es nur eine weitere romantisierend glorifizierende Darstellung eines Dealer- und Konsumentenlebens im Partyleben Berlins ist; tatsächlich aber wird es dann rasch besser: anhand unterschiedlicher Einzelschilderungen schildert Nagelschmidt überzeugend Alltagsgeschehnisse eines Tableaus von Figuren, die allesamt zum Berliner Dienstleistungsbereich gehören: ein Taxifahrer, eine Fahrradkurierin, eine Sanitäterin, ein Schüler nichtdeutscher Herkunft, eine Frau in ihrem eigenen Späti, auch eine Buchhändlerin, die sich aber eher als Flaschensammlerin begreift, etc. Jeder Lebensbereich wird dabei ernsthaft, kenntnisreich und stimmig aus der Perspektive der Figuren geschildert, wobei letzteres besonders reizvoll wird, wenn die engeren Verbindungen zwischen einzelnen Figuren deutlich werden.

Eine Roman mit dokumentarischem, durchaus aber auch erzählerischem Wert. Bezüge zu anderen Großstadtromanen wie Berlin Alexanderplatz, Fabian etc. ergeben sich wie von selbst.

Lesenswert.

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