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Bundestagswahl 2021.

Nun sieht ja alles danach aus, als würde Frau Baerbock nicht Kanzlerin – für diejenigen, die sie als nicht geeignet für die Aufgabe gesehen haben, entfällt damit der letzte Grund, nicht grün zu wählen. Eine kommende Regierung sollte aus Gründen einen möglichst großen grünen Anteil haben.

Wer die Entwicklungen der letzten Jahre verfolgt hat, muss erkennen, dass die möglichst weit gehende Abschwächung der Klimakatastrophe das primäre Ziel ist. Ohne diese Abschwächung wird keine Wirtschaftsmacht der Welt das Geld haben, die sich schon jetzt häufenden und sich in der Zukunft in ihrer Frequenz erhöhenden katastrophalen Folgen des menschengemachten Klimawandels zu kompensieren.

Ich bin dabei überrascht, dass selbst die Grünen noch immer von Wachstum sprechen, die anderen Parteien natürlich sowieso, obwohl allerorten deutlich wird, dass wir als Gesellschaft deutlich zu viel haben, konsumieren und verbrauchen. An allen Ecken & Enden diesem Zustand entgegenzuwirken, sollte das Ziel sein.

Das bedeutet umdenken und Kreativität entwickeln, neu entdecken, was an Möglichkeiten schon besteht, und weitere entwickeln. Wer beispielsweise das erste Mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, wird möglicherweise Schwierigkeiten mit der Puste haben. Aber: das gibt sich bei regelmäßiger Wiederholung. Das Auto an möglichst vielen Stellen zu ersetzen und die Nutzung (sowie in der Stadt auch die Aufbewahrung im öffentlichen Raum) zu verteuern, schafft eine deutlich höhere Lebensqualität für die Mehrheit der Bevölkerung. Weniger Autoverkehr bedeutet übrigens für die übrigen Autofahrer*innen weniger Staus, weshalb aufs Auto angewiesene Personen höchstes Interesse an hervorragenden Fuß- und Radverkehrsanlagen haben sollten.

Wie auch immer: bei allen Vorbehalten haben Bündnis90/Die Grünen die größte Kompetenz für die Entwicklung und Umsetzung ökologischer Ideen, von denen wir jede einzelne und noch ein paar mehr gebrauchen können.

Die Mitbewerber Frau Baerbocks für das Amt der Kanzlerin haben unterschiedliche Qualitäten. Für Scholzens Schlumpfigkeit habe ich durchaus Sympathie, und ich sehe bei ihm – ganz unabhängig von Inhalten wie dem Mindestlohn von 12 € – das Standing, das jemand in einer so herausgehobenen Position braucht. Ich erkenne auch Probleme, empfinde ihn aber als das deutlich kleinere Übel, vergleicht man ihn mit dem unberechenbaren, daher gefährlichen Karnevalsjecken Laschet, der sich in jedem Interview, in jeder Situation, in der ich ihn gesehen habe, maximal unsensibel, unvorbereitet und damit unfähig zeigt.

Die Linke zu wählen kommt für mich in erster Linie deshalb nicht in Frage, weil ich ihre Haltung zu Putin und Konsorten im besten Fall als zu unentschieden sehe; FDP und AfD sind natürlich aus unterschiedlichen Gründen indiskutabel.

Politisch klug zu wählen heißt bei uns im Wahlkreis also: Bettina Hagedorn, der SPD-Direktkandidatin, die Erststimme geben. Sie hat – anders als der durchaus sympathische grüne Mitbewerber Jakob Brunken – eine Chance, gegen den mit jedem Jahr farbloser werdenden CDU-Kandidaten das Direktmandat zu gewinnen.

Die Zweitstimme sollte bei Bündnis90/Die Grünen landen, denn sie sind die einzigen, die das Klimathema einigermaßen ernst nehmen. Sie sollten in der kommenden Regierung alles dafür tun, das (berechtigte, wenn auch im Sinne der Kräftebündelung kontraproduktive) Erstarken einer Klimaliste wie in Berlin unnötig werden zu lassen.

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