Gelesen. Sterne.
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Übertragen von Michael Walter. Berlin: Galiani, 2018.
Zum ersten Mal las ich das Buch in meiner Buchhandelszeit um 1990 herum, damals in der Ausgabe bei Artemis & Winkler, die mir aber zwischenzeitlich unerklärlicherweise abhanden kam, sodass ich nicht einmal nachsehen kann, ob es die Übersetzung von Bode war (was ich vermute). Definitiv enthielt sie die Sonderseiten nicht, die in der Neuausgabe bei Galiani (zuerst erschienen vor Urzeiten bei Haffmans) zumindest näherungsweise nachgebildet werden. Die Übersetzungs- und Editionsgeschichte übrigens wird im Nachwort ausführlich dargestellt.
Insgesamt (wie allerorten nachzulesen) eine sehr verdrehte Geschichte, deren Erzähler erst sehr spät als (auch dann nur selten) handelnde Figur eingeführt wird, vielmehr mittels der Kombination von verschrobenen Charakteren und grotesken Handlungselementen jede Ernsthaftigkeit ad absurdum führt – sei es zum Teil auch mit heutzutage sehr derb anmutenden humorigen Galanterien und mehr als offensichtlichen Anspielungen auf sexuelle Eigenheiten und Handlungen. Heute noch lesenswert aufgrund des Feuerwerks an Konstruktionseinfällen Sternes, die das erzähltheoretische Herzirn erfreuen, aber auch des freigeistigen Entlarvens vorgeblich wissenschaftlicher und zeitgemäßer geistlicher Übungen wegen.
Wertvoller Anmerkungsapparat, gute Fadenheftung, Lesebändchen. Was will man mehr?
Zum ersten Mal las ich das Buch in meiner Buchhandelszeit um 1990 herum, damals in der Ausgabe bei Artemis & Winkler, die mir aber zwischenzeitlich unerklärlicherweise abhanden kam, sodass ich nicht einmal nachsehen kann, ob es die Übersetzung von Bode war (was ich vermute). Definitiv enthielt sie die Sonderseiten nicht, die in der Neuausgabe bei Galiani (zuerst erschienen vor Urzeiten bei Haffmans) zumindest näherungsweise nachgebildet werden. Die Übersetzungs- und Editionsgeschichte übrigens wird im Nachwort ausführlich dargestellt.
Insgesamt (wie allerorten nachzulesen) eine sehr verdrehte Geschichte, deren Erzähler erst sehr spät als (auch dann nur selten) handelnde Figur eingeführt wird, vielmehr mittels der Kombination von verschrobenen Charakteren und grotesken Handlungselementen jede Ernsthaftigkeit ad absurdum führt – sei es zum Teil auch mit heutzutage sehr derb anmutenden humorigen Galanterien und mehr als offensichtlichen Anspielungen auf sexuelle Eigenheiten und Handlungen. Heute noch lesenswert aufgrund des Feuerwerks an Konstruktionseinfällen Sternes, die das erzähltheoretische H
Wertvoller Anmerkungsapparat, gute Fadenheftung, Lesebändchen. Was will man mehr?
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