Gelesen. Yoshimura.
Manichi Yoshimura: Kein schönerer Ort. Übertragen von Jürgen Stalph. Löhne: Cass, 2018.
Ein Titel aus einer interessanten Verlagsvorstellung von Schüler*innen.
Wenig Handlung – und diese eher in den Gedanken einer Inhaftierten, die sich an ihre Kindheit erinnert. In einer Gesellschaft, die etwas nicht expliziertes Böses im Hintergrund nicht aussprechen möchte. Viele Rezensent*innen wollen dies auf die Folgen des Atomunfalls von Fukushima bezogen sehen, möglicherweise ist das Buch tatsächlich eine Reaktion darauf. Wie aber schon der Klappentext viel zu viel verrät und in der Ausdeutung festlegt (ein Drittel des Textes wäre auch ausreichend gewesen), scheint mir auch dies eine zu weit gehende Einengung zu sein. Das bedrohlich nicht Fassbare ist es aber gerade, das in der Schilderung Ausdruck findet: wie es dem Kind nicht verständlich war, ist es die Herausforderung an die Lesenden, die Ungewissheit auszuhalten.
Ein Titel aus einer interessanten Verlagsvorstellung von Schüler*innen.
Wenig Handlung – und diese eher in den Gedanken einer Inhaftierten, die sich an ihre Kindheit erinnert. In einer Gesellschaft, die etwas nicht expliziertes Böses im Hintergrund nicht aussprechen möchte. Viele Rezensent*innen wollen dies auf die Folgen des Atomunfalls von Fukushima bezogen sehen, möglicherweise ist das Buch tatsächlich eine Reaktion darauf. Wie aber schon der Klappentext viel zu viel verrät und in der Ausdeutung festlegt (ein Drittel des Textes wäre auch ausreichend gewesen), scheint mir auch dies eine zu weit gehende Einengung zu sein. Das bedrohlich nicht Fassbare ist es aber gerade, das in der Schilderung Ausdruck findet: wie es dem Kind nicht verständlich war, ist es die Herausforderung an die Lesenden, die Ungewissheit auszuhalten.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt