... und da wir gerade bei der guten alten Tante Zeit sind: auch der Artikel über die Flucht eines aus dem Irak-Krieg desertierten Soldaten samt Familie ist des Lesens wert: Auf der Flucht vor Amerika.
Sonnenschein. Wärme. Frühling. Lesen im Garten. Jade Oolong. Kubanische Zigarre. Hinkepott spielende Kinder. Zwischendurch ein wenig Holz hacken. Dem Apfelbaum beim Knospen zusehen. Kaffetrinken mit Mohnkuchen. Abends Osterfeuer besuchen. Zum Tagesabschluss Olsen Olsen von Sigur Rós hören.
Jorge Semprún: Was für ein schöner Sonntag! München: Süddeutsche Zeitung, 2004.
Assoziativ kombinierte Episoden über den Tod im Konzentrationslager Buchenwald, Goethe, der mit Eckermann hier hätte vorbeigehen können, den Partisanenkampf in Spanien und Frankreich, den Stalinismus und die Auseinandersetzung des philosophischen Kommunisten Semprún mit der Parteilinie. Wenige den immer gleichen Tagesablauf im KZ kennzeichnende Erlebnisse werden immer wieder hinterfragt und führen zu immer neuen Querverbindungen.
Besonders beeindruckend erschien mir die Schilderung der von Gefangenen – aufgrund eines ausgeklügelten Beziehungsssystems meist Kommunisten – aufrechterhaltenen Lagerverwaltung: die gleichsam Beförderten erkennen ihre Situation im moralischen Dilemma, werden schuldig, indem sie ihr Leben retten, entscheiden durch das Zusammenstellen von Transporten in besonders harte Arbeitslager über Leben und Tod mit. Und der Antisemitismus eines kommunistischen Verwalters unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Organisatoren der Vernichtung.
Kein leichtes Buch, auch kein wirklich sensationell gutes, aber eines, das von Wichtigem berichtet.
Wem – wie mir – die Gill des title und der (sub)sections in gtamachoefler.sty zu fett ist, muss folgende Änderung vornehmen (Auszug aus meiner Mail an die Mac OS X TeX ML):
»The solution - as you proposed - is to alter t1hoegillsans.fd (which is used by gtamachoefler.sty):
– Die Lösung geht auf eine Anregung von Peter Dyballa zurück.
[Statt direkt die .sty-Dateien zu ändern, reicht, wenn man mit KOMA-Script arbeitet, natürlich auch die Angabe von
\setkomafont{title}{\sffamily}
\setkomafont{section}{\sffamily\mdseries}
\setkomafont{subsection}{\sffamily\mdseries}
Ich musste eine ganze Weile herumbosseln, bis ich eine Arbeitsblatt-Vorlage in LaTeX hinbekommen habe: zwar gibt es eine ganze Menge an AB-Vorlagen für die Fächer Mathematik und Physik, in textlastigen Fächern wie Deutsch und Philosophie aber sieht's düster aus.
Meine Vorgaben (die ich bislang in Word auch verwende) waren:
Ränder: links etwa 3 cm (Loch- und Heftrand), ansonsten formatausnutzend
relativ kleine Schriftgrößen (9 pt) möglich
zweispaltiger Satz (auf bestimmte Bereiche des Dokuments beschränkbar)
Zeilennummern (auf bestimmte Bereiche des Dokuments beschränkbar)
Versionskontrolle im Heftrand (Datum des Ausdrucks)
Kleinkram (Fußnoten etc.)
In LaTeX ist das alles nicht so einfach, denn die meisten Dokumentvorlagen verwenden sehr splendide Satzspiegelgrößen. Kleinere Schriften als 10 pt sind zumindest als Brotschriften nicht vorgesehen. Den einfachen zweispaltigen Satz konnte ich auch nicht nutzen, denn er lässt keine einspaltigen Bereiche innerhalb des Dokuments zu – das brauche ich aber immer mal wieder. Die Zeilennummern der rechten Spalte drucken im dann endlich gelungenen zweispaltigen Satz in die linke und so weiter, ferner musste Text rotiert werden ... es war eine Menge zu finden und auszuprobieren, doch jetzt stimmt es weitestgehend.
Hier ist das Ergebnis – bestehend aus der kommentierten .tex-Datei und einem PDF: auf dass andere nicht so lange probieren müssen.
[Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen. Vielleicht weiß ja auch jemand, wie man den Titel ganz nach oben links an die Satzspiegelgrenze bekommt und nur wenig Platz darunter bleibt.
(Und ja: ich weiß, dass Satzspiegelkonstruktion nach dem Goldenen Schnitt anders aussieht. Aber der Etat von Schulen ist begrenzt. Und auch Papier fällt nicht vom Himmel.)]
[Update 16.4.2009: Die Dateien sind inzwischen durch aktualisierte ersetzt. Siehe.]
... (namentlich Hoefler/Gill Sans, Didot/Optima, Baskerville/Optima und Georgia/Verdana) bietet GTA, das über die Gerben Wierdas formidablen i-Installer zu beziehen ist.