Gelesen. Melville.
Herman Melville: Moby-Dick. Übertragen von Matthias Jendis. München: Hanser. 2001.
Natürlich könnte man das Buch auf vielleicht 30 statt der tatsächlich 135 Kapitel einkürzen, wenn es einem nur um die Geschichte der Jagd auf den weißen Wal ginge – für Jugendbucheditionen und Kinderhörspiele ist ja genau das geschehen, und Verfilmungen verfuhren im Grunde genauso. Heute wäre es auch möglich, in einer Doppelfolge einer der neun Staffeln von Moby Dick – die Serie beispielsweise die »cetologogischen« (zum teil arg hanebüchenen) Ausführungen zum Wal schlechthin zu illustrieren, die bislang zu den weggestrichenen Inhalten gehörten, doch der Erfolg dürfte gering sein. Dem Lesevergnügen allerdings schaden die vermeintlich überflüssigen Kapitel nicht, und auch wenn man dem Buch die hastige Arbeit des Autors anmerkt (und durch das kundige Nachwort entsprechend unterrichtet wird), kann die Lektüre empfohlen werden, denn mit dem Buch bekommt die Leserin einen umfassenden Einblick in eine Zeit und ihr Denken, in der der Walfang eine bedeutende, hoch spezialisierte Industrie darstellte.
Die Neuübersetzungen des Klassikers um das Jahr 2000 herum waren für mich die erste Begegnung mit der Auseinandersetzung um das beste Übersetzungskonzept im Belletristikbereich (für mittelhochdeutsche Texte und ihre Übertragungen habe ich Entsprechendes schon vorher studieren dürfen), und die Frage, ob denn Friedhelm Rathjens wagemutige Übersetzung mehr als nur tollkühn, sondern vielleicht maßlos und gar untauglich sei, oder ob Matthias Jendis zu sehr massenkompatibel geglättet habe, erregte das Feuilleton und seine Leser_innen. (Dargestellt beispielsweise in einem Artikel Dieter Zimmers in der Zeit – leider nicht online; dafür hier immerhin ein Vergleich anhand einiger Absätze.)
Ausführliche Blogartikel zum Beispiel bei Ben und bei Marius.
Natürlich könnte man das Buch auf vielleicht 30 statt der tatsächlich 135 Kapitel einkürzen, wenn es einem nur um die Geschichte der Jagd auf den weißen Wal ginge – für Jugendbucheditionen und Kinderhörspiele ist ja genau das geschehen, und Verfilmungen verfuhren im Grunde genauso. Heute wäre es auch möglich, in einer Doppelfolge einer der neun Staffeln von Moby Dick – die Serie beispielsweise die »cetologogischen« (zum teil arg hanebüchenen) Ausführungen zum Wal schlechthin zu illustrieren, die bislang zu den weggestrichenen Inhalten gehörten, doch der Erfolg dürfte gering sein. Dem Lesevergnügen allerdings schaden die vermeintlich überflüssigen Kapitel nicht, und auch wenn man dem Buch die hastige Arbeit des Autors anmerkt (und durch das kundige Nachwort entsprechend unterrichtet wird), kann die Lektüre empfohlen werden, denn mit dem Buch bekommt die Leserin einen umfassenden Einblick in eine Zeit und ihr Denken, in der der Walfang eine bedeutende, hoch spezialisierte Industrie darstellte.
Die Neuübersetzungen des Klassikers um das Jahr 2000 herum waren für mich die erste Begegnung mit der Auseinandersetzung um das beste Übersetzungskonzept im Belletristikbereich (für mittelhochdeutsche Texte und ihre Übertragungen habe ich Entsprechendes schon vorher studieren dürfen), und die Frage, ob denn Friedhelm Rathjens wagemutige Übersetzung mehr als nur tollkühn, sondern vielleicht maßlos und gar untauglich sei, oder ob Matthias Jendis zu sehr massenkompatibel geglättet habe, erregte das Feuilleton und seine Leser_innen. (Dargestellt beispielsweise in einem Artikel Dieter Zimmers in der Zeit – leider nicht online; dafür hier immerhin ein Vergleich anhand einiger Absätze.)
Ausführliche Blogartikel zum Beispiel bei Ben und bei Marius.
Kommentare
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Herr Rau am :