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Gelesen. Gardam.

Jane Gardam: Letzte Freunde. Übertragen von Isabel Bogdan. München: Hanser Berlin, 2016.

Insgesamt sind die drei Bände Gardams gefällig zu lesen, mit leichten (bewusst gesetzten) Störungen, die das Angenehme der Lektüre jedoch nie gefährden. Ein unsentimentaler Blick auf einen Kreis alter Menschen – im Zentrum ein Ehepaar – und die Geschichte ihres Lebens in spätkolonialen Zusammenhängen.

Der erste Band erzählt das Geschehen aus der Perspektive des Richters Sir Edward Feathers in vielfältigen Rückblenden und Verschränkungen, der zweite mit seiner Frau Betty geb. Mackintosh als Reflektorfigur, der dritte changiert zwischen den wenigen noch lebenden Bekannten (z. B. Fincal-Smith) und klärt die Herkunft des Antagonisten Feathers’ und einmaligen Geliebten Bettys, Terry Veneering. Dabei bleiben die Charaktere lange rätselhaft, ihr Verhalten scheint zuweilen wenig motiviert, schließlich aber (und das macht die Gefälligkeit aus) werden weit zurückliegende Zusammenhänge aus den jeweiligen historischen Kontexten heraus abschließend aufgedeckt.

Gelungenes englisches Erzählen mit hoher Sensibilität für die schrundigen Seelen der Figuren, ohne ein angemessenes Quantum Ironie missen zu lassen.

Konveniert.

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