Nach BibTeX nun BibLaTeX.
In meinem Unterricht arbeite ich mit Material – Texte, aber auch Abbildungen – aus verschiedensten Quellen; das Unterrichten per Schulbuch habe ich nie so richtig geübt, und so müssen immer wieder Arbeitsblätter erstellt werden.
Für die Schülerinnen und Schüler (S) soll dabei erkennbar sein, woher das jeweilige Material stammt. Schließlich möchte ich, dass auch in ihren Referatpapieren oder abzugebenden Hausarbeiten Quellen belegt werden – das sollte aber sinnvollerweise auch vorgelebt werden. Vielleicht aber ist die eine oder andere Quelle auch über den kurzen im Unterricht behandelten Ausschnitt hinaus nachlesenswert (und ja: ich glaube an S, die entsprechend handeln). Außerdem signalisiere ich so, dass die »Wahrheiten«, die da vorne verkündet werden, keine offenbarten, sondern auch nur erarbeitete sind: der L also ebenso wie die S daran arbeitet, sein Wissen zu erweitern (passt natürlich auch ins erkenntnistheoretische Curriculum: »Wahrheit« als des Irrtums letzter Stand).
Die Arbeitsblätter erstelle ich mit LaTeX, für die Bibliografie habe ich bislang BibTeX genutzt. Letzteres funktioniert zwar noch, wird aber abgelöst durch BibLaTeX (per Paket
Weil das Erstellen der Bibliografie im Hintergrund abläuft, muss in der Praxis wenig verändert werden. Statt an der Stelle, an der später die Bibliografie erscheinen soll, per
den Zitierstil und den Speicherort der eigentlichen Bibliografiedatei anzugeben, geschieht dies nun mit den Zeilen
in der Präambel (statt
am gewünschten Ort.
Den Stil
Abkürzungen wie ISBN, URL, DOI etc. werden in der erzeugten Bibliografie mit kleinen Kapitälchen geschrieben. Das halte ich für falsch, da es sich um Abkürzungen handelt, die nun einmal in Majuskeln gesetzt werden sollten. Auf Nachfrage bekomme ich in de.comp.text.tex von Rolf Niepraschk den Tip, die Zeile
zusätzlich einzufügen. Das ist zum einen in der Präambel möglich, kann aber, da es sich ja um eine grundsätzliche Entscheidung handelt, auch in der Stildatei geändert werden.
So kann bei dieser Gelegenheit eine Kopie der originalen
Weitere Änderungen habe ich aus Michael Domhardts
statt
denn bei einer alphabetischen Sortierung der Bibliografie nach Nachnamen ist es auch sinnvoll, den Nachnamen zuerst zu nennen.
Außerdem soll ein Doppelpunkt statt des Punktes nach dem Namen des Autors stehen sowie der Nachname durch Kapitälchen markiert werden. Hierzu füge ich aus Michaels Datei ein:
Auf diese Weise habe ich jetzt einen BibLaTeX-Bibliografiestil, der weitgehend dem alten BibTeX-
Dank an Rolf und Michael sowie die anderen TeX-Gurus, die mir geholfen haben zu verstehen (denn es gibt auch eine hervorragende Dokumentation des
Für die Schülerinnen und Schüler (S) soll dabei erkennbar sein, woher das jeweilige Material stammt. Schließlich möchte ich, dass auch in ihren Referatpapieren oder abzugebenden Hausarbeiten Quellen belegt werden – das sollte aber sinnvollerweise auch vorgelebt werden. Vielleicht aber ist die eine oder andere Quelle auch über den kurzen im Unterricht behandelten Ausschnitt hinaus nachlesenswert (und ja: ich glaube an S, die entsprechend handeln). Außerdem signalisiere ich so, dass die »Wahrheiten«, die da vorne verkündet werden, keine offenbarten, sondern auch nur erarbeitete sind: der L also ebenso wie die S daran arbeitet, sein Wissen zu erweitern (passt natürlich auch ins erkenntnistheoretische Curriculum: »Wahrheit« als des Irrtums letzter Stand).
Die Arbeitsblätter erstelle ich mit LaTeX, für die Bibliografie habe ich bislang BibTeX genutzt. Letzteres funktioniert zwar noch, wird aber abgelöst durch BibLaTeX (per Paket
biblatex
), das deutlich flexibler an die Nutzerwünsche anzupassen ist – unter anderem, weil für Zitationen und die erstellte Bibliografie unterschiedliche Stile gewählt werden können.Weil das Erstellen der Bibliografie im Hintergrund abläuft, muss in der Praxis wenig verändert werden. Statt an der Stelle, an der später die Bibliografie erscheinen soll, per
\bibliographystyle{alphadin}
\bibliography{/Users/name/Documents/Schule/Sonstiges/literaturdatenbank}
den Zitierstil und den Speicherort der eigentlichen Bibliografiedatei anzugeben, geschieht dies nun mit den Zeilen
\usepackage[backend=biber,style=alphabetic]{biblatex}
\addbibresource{/Users/name/Documents/Schule/Sonstiges/literaturdatenbank.bib}
in der Präambel (statt
biber
kann auch bibtex8
verwendet werden, wenn biber nicht installiert ist) und dem Befehl\printbibliography
am gewünschten Ort.
Den Stil
alphadin
, den ich mit BibTeX nutzte, gibt es in BibLaTeX nicht, stattdessen nutze ich zunächst alphabetic
. Michael Domhardts din
wiederum, dessen Bibliografiestil mir weitgehend zusagt, erzeugt, auch wenn man ihn mit dem Zitierstil alphabetic
nutzt, nicht die in den Zitationen gebildeten Kürzel, sodass die Zuordnung Zitationskürzel – Quelle nicht offenkundig ist. So passe ich alphabetic
mit einigen Änderungen an den gewohnten Stil an:Abkürzungen wie ISBN, URL, DOI etc. werden in der erzeugten Bibliografie mit kleinen Kapitälchen geschrieben. Das halte ich für falsch, da es sich um Abkürzungen handelt, die nun einmal in Majuskeln gesetzt werden sollten. Auf Nachfrage bekomme ich in de.comp.text.tex von Rolf Niepraschk den Tip, die Zeile
\renewcommand*{\mkbibacro}[1]{#1}
zusätzlich einzufügen. Das ist zum einen in der Präambel möglich, kann aber, da es sich ja um eine grundsätzliche Entscheidung handelt, auch in der Stildatei geändert werden.
So kann bei dieser Gelegenheit eine Kopie der originalen
alphabetic.bbx
, der Stildatei, im lokalen texmf
-Baum (beim Mac in /Users/name/Library/texmf
) angelegt und mit einem eigenen Namen (in meinem Fall alphabetic-h
) versehen (und entsprechend in der .tex
-Datei referenziert) werden.Weitere Änderungen habe ich aus Michael Domhardts
din.bbx
übernommen:\DeclareNameAlias{default}{last-first}
statt
\DeclareNameAlias{author|editor|translator}{default}
,denn bei einer alphabetischen Sortierung der Bibliografie nach Nachnamen ist es auch sinnvoll, den Nachnamen zuerst zu nennen.
Außerdem soll ein Doppelpunkt statt des Punktes nach dem Namen des Autors stehen sowie der Nachname durch Kapitälchen markiert werden. Hierzu füge ich aus Michaels Datei ein:
\renewcommand*{\labelnamepunct}{\addcolon\addspace}
\AtBeginBibliography{%
\renewcommand*{\mkbibnamelast}[1]{\textsc{#1}}% Nachnamen bei Autoren und Herausgebern in Kapitälchen
\renewcommand*{\multinamedelim}{\mbox{ }\addspace\addsemicolon\addspace}% Spatium und Semikolon als Autoren- und Herausgebertrenner
\renewcommand*{\finalnamedelim}{\multinamedelim}% Spatium und Semikolon als Autoren- und Herausgebertrenner
}
Auf diese Weise habe ich jetzt einen BibLaTeX-Bibliografiestil, der weitgehend dem alten BibTeX-
alphadin
entspricht.Dank an Rolf und Michael sowie die anderen TeX-Gurus, die mir geholfen haben zu verstehen (denn es gibt auch eine hervorragende Dokumentation des
biblatex
-Autors Philipp Lehman (sogar eine deutsche Übersetzung derselben von Christine Römer und ihren Studierenden), diverse Erläuterungen von Dominic Waßenhoven etc.).
Kommentare
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Johannes Böttcher am :
Hanjo am :