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Gelesen.

Juli Zeh: Spieltrieb. Frankfurt am Main: Schöffling & Co., 2004.

Hm. Der Plot ist hanebüchen, die Grobstruktur mit der Rahmen- und Binnengeschichte unmotiviert, die Figuren allesamt traurige, die Geschichte hätte auch auf der Hälfte der Seiten erzählt werden können, zudem schmückt sie sich auf geradezu aufdringliche Weise mit Zitaten aus und Anspielungen an Musil wie Mann – so weit, so schlecht.

Mir hat der Roman trotzdem gefallen. Zum einen ist das Unternehmen an sich – Schilderung eines Schicksals eines intellektuell stets unterforderten Mädchens in einer vor allem schulischen Welt – mutig, zum anderen ist es nicht Aufgabe der Literatur, Figuren zu schaffen, die zur Identifikation dienen können. Das pseudohochbegabte Geschwätz der Protagonisten (Zauberberg, ick hör dir trapsen!) wie auch ihre Handlungsweisen inklusive Showdown sind natürlich an Realitätsferne kaum zu überbieten; die amüsierte und ironisch gebrochene Art der Beschreibungen Zehs allerdings entschädigen für Vieles und sind der Grund dafür, dass ich den Roman durchaus mit Gewinn geschmökert habe.

Ich werde Weiteres von ihr lesen.

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