Gelesen. Ibuse.
Masuji Ibuse: Schwarzer Regen. Berlin: Aufbau, 1969.
Shigematsu Shizuma begreift als derzeit wichtigste Aufgabe die angemessene Verheiratung seiner Nichte Yasuko; da sich diese aber zur Zeit des Bombenabwurfs auf Hiroshima in unklarer Nähe zum Geschehen aufhielt, zögern die Heiratsagenten, die für gut situierte Männer die passenden Frauen suchen, denn eines der Opfer der Bombe kommt für sie nicht in Frage.
Shigematsu ordnet deshalb seine Tagebuchnotate über den August 1945 und fasst sie neu zusammen; indem er das unerträgliche Leid schildert, das er in Hiroshima gesehen und auch selbst erlebt hat, hofft er, die Schädigung, die Yasuko davontrug, zu relativieren.
Der wesentliche Teil des Romans besteht aus eben diesen Aufzeichnungen aus der Sicht des Erlebenden, der nicht weiß, welcher Art die Bombe war, die Hiroshima zerstört hat, die unterschiedlichen Auswirkungen – bis hin zur gehässig selbstgerechten Ausgrenzung der Opfer – jedoch in lakonisch scheinender Präzision in fast entschuldigendendem Ton protokolliert, um in Sorge um Yasuko dieser doch noch eine Chance auf eine gesellschaftliche Stellung zu eröffnen. –
Das Wichtigste, was Menschen wissen müssen, steht bereits in Büchern.
Shigematsu Shizuma begreift als derzeit wichtigste Aufgabe die angemessene Verheiratung seiner Nichte Yasuko; da sich diese aber zur Zeit des Bombenabwurfs auf Hiroshima in unklarer Nähe zum Geschehen aufhielt, zögern die Heiratsagenten, die für gut situierte Männer die passenden Frauen suchen, denn eines der Opfer der Bombe kommt für sie nicht in Frage.
Shigematsu ordnet deshalb seine Tagebuchnotate über den August 1945 und fasst sie neu zusammen; indem er das unerträgliche Leid schildert, das er in Hiroshima gesehen und auch selbst erlebt hat, hofft er, die Schädigung, die Yasuko davontrug, zu relativieren.
Der wesentliche Teil des Romans besteht aus eben diesen Aufzeichnungen aus der Sicht des Erlebenden, der nicht weiß, welcher Art die Bombe war, die Hiroshima zerstört hat, die unterschiedlichen Auswirkungen – bis hin zur gehässig selbstgerechten Ausgrenzung der Opfer – jedoch in lakonisch scheinender Präzision in fast entschuldigendendem Ton protokolliert, um in Sorge um Yasuko dieser doch noch eine Chance auf eine gesellschaftliche Stellung zu eröffnen. –
Das Wichtigste, was Menschen wissen müssen, steht bereits in Büchern.
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