Ich beginne Stamm zu schätzen. Bei der ersten Lektüre erscheint Einiges der reduzierten Sprache wegen banal; beim wiederholten Lesen werden Strukturen sichtbar, Abgründe tun sich auf. Ich habe, da ich in den letzten Woche eine Unterrichtseinheit zu Kurzprosa gab, hauptsächlich nach sehr kurzen (schultauglichen) Texten geschaut und deshalb die Erzählungsbände gelesen.
Was mir gefällt: wie Stamm die existenzielle Erfahrung seiner Protagonisten erfasst, das Monströse in der Alltäglichkeit schildert. Was mich immer stört: dass Stamm eben (zunächst und zumeist) ein Erzählungserzähler ist. Ich folge lieber langen Geschichten.
Sehr gut beschrieben, ich empfinde bei der Stamm-Lektüre genau so. Seine Erzählungen lese ich gern, auch als Redner (Buchpolitik, Verlagsförderung, Autorenleben) ist er gut, an Lesungen sehr professionell, aber etwas gar steril - es gefällt vielen Deutschlehrern, die ich kenne.
Die Romane "Agnes" und "Sieben Jahre" habe ich während des Lesens wirklich gemocht, kam gut in die individuelle Geschichte rein, doch am Ende blieb eher ein vages Gefühl, eine Stimmung - wie das eben Erzählungserzähler hervorzurufen vermögen.
Kommentare
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Tanja am :
Hanjo am :
Was mir gefällt: wie Stamm die existenzielle Erfahrung seiner Protagonisten erfasst, das Monströse in der Alltäglichkeit schildert. Was mich immer stört: dass Stamm eben (zunächst und zumeist) ein Erzählungserzähler ist. Ich folge lieber langen Geschichten.
Und du?
Tanja am :
Die Romane "Agnes" und "Sieben Jahre" habe ich während des Lesens wirklich gemocht, kam gut in die individuelle Geschichte rein, doch am Ende blieb eher ein vages Gefühl, eine Stimmung - wie das eben Erzählungserzähler hervorzurufen vermögen.