Google+ II.
Erste Applikationen ermöglichen das Synchronisieren von Postings in Facebook und Google+, mithin doppeltes Posten mit einfachem Aufwand. Ökonomisch gedacht. Noch besser wäre es natürlich, es gäbe noch ein drittes oder viertes Netzwerk dieser Art, so würde der Aufwand pro (Drei- bzw. Vierfach-) Posting noch weiter sinken …
(Auch der Leser müsste hier natürlich nachrüsten. Eine Software zum Erkennen und Ausfiltern von derlei Doppelpostings ist vonnöten! – Dass es das alles schon gab bzw. in Form von Usenet, Newsreadern und Crosspostingfiltern nach wie vor gibt, und zwar zum großen Teil öffentlich finanziert und damit ohne den Zwang, mit personenbezogenen Daten zu zahlen, daran sei hier nur kurz erinnert ...)
Tatsächlich allerdings genügen bislang zwei große Netzwerke (wobei bei Google + vermutlich mehr oder minder dieselben Akteure miteinander verbunden sind, die sich auch auf Facebook schon befreundeten) offenbar nicht, um im Bewusstsein knapper Ressourcen die Aufgabe eines der beiden Accounts zu verabreden. Stattdessen muss es erneut mehr sein, was das Online-Leben würzt.
Ein großer Teil der Netzprominenten begreift sich als Teil einer kritischen Öffentlichkeit, zeigt sich aber den gleichen Versprechungen des ewigen Wachstums erlegen wie andernorts die praktischen und theoretischen Ökonomen.
»Für lange Äußerungen habe ich mein Blog, Facebook nutze ich wegen meiner Verwandten in Übersee, für kurze nahm ich bislang Twitter, aber nun habe ich ja auch noch Google+.« – Äußerungen ähnlicher Art sind nicht selten unter den Onlinern, im Regelfall belegen sie gehorsames Reagieren des Konsumenten auf das, was ihm von der Wirtschaft angeboten wird, in der offenbar nie hinterfragten Annahme, dies alles müsse auch genutzt werden.
Nehmen wir an, ein Blog / eine Homepage / ein Facebook- / Twitter- / Google+-Account sei eine Basis für die Publikation eigener Gedanken und als solche grundsätzlich sinnvoll, so gibt es keinen vernünftigen Grund, derlei Accounts anzuhäufen (wo wäre festgelegt, dass ein Blog nur Beiträge, die länger sind als 140 Zeichen, beherbergen darf?). Vielmehr sprechen mindestens zwei Gründe dagegen: zum einen der Ressourcenaufwand anderenorts (Energie, Land, was auch immer …), zum anderen aber auch der Ressourcenaufwand der eigenen Person: als Christian Spannagel, bis zu diesem Schritt Verfechter möglichst intensiven medialen Netzwerkens aus der radikalen Vernetzung ausstieg, habe ich dies für eine mutige (und später ja auch begründete) Entscheidung gehalten. Christian schrieb damals: »Rein netzwerktheoretisch betrachtet führte dies […] zu einer Knotenüberlastung.«
Der Einzelne hat nur begrenzte Möglichkeiten der Interaktion mit Gedanken anderer, er braucht auch Ruhe, Einkehr, Muße, um zu bedenken, was er erfahren hat. Stets nur auf Empfang und Sendung zu sein, funktioniert nicht, und schon gar nicht im fordernden Übermedium Internet.
Dies nicht zu beachten könnte einer der Gründe dafür sein, dass der »Diskurs im Netz« flacher wird, wie Jürgen Fenn ausführt.
Comicliebhaber gucken hier.
(Auch der Leser müsste hier natürlich nachrüsten. Eine Software zum Erkennen und Ausfiltern von derlei Doppelpostings ist vonnöten! – Dass es das alles schon gab bzw. in Form von Usenet, Newsreadern und Crosspostingfiltern nach wie vor gibt, und zwar zum großen Teil öffentlich finanziert und damit ohne den Zwang, mit personenbezogenen Daten zu zahlen, daran sei hier nur kurz erinnert ...)
Tatsächlich allerdings genügen bislang zwei große Netzwerke (wobei bei Google + vermutlich mehr oder minder dieselben Akteure miteinander verbunden sind, die sich auch auf Facebook schon befreundeten) offenbar nicht, um im Bewusstsein knapper Ressourcen die Aufgabe eines der beiden Accounts zu verabreden. Stattdessen muss es erneut mehr sein, was das Online-Leben würzt.
Ein großer Teil der Netzprominenten begreift sich als Teil einer kritischen Öffentlichkeit, zeigt sich aber den gleichen Versprechungen des ewigen Wachstums erlegen wie andernorts die praktischen und theoretischen Ökonomen.
»Für lange Äußerungen habe ich mein Blog, Facebook nutze ich wegen meiner Verwandten in Übersee, für kurze nahm ich bislang Twitter, aber nun habe ich ja auch noch Google+.« – Äußerungen ähnlicher Art sind nicht selten unter den Onlinern, im Regelfall belegen sie gehorsames Reagieren des Konsumenten auf das, was ihm von der Wirtschaft angeboten wird, in der offenbar nie hinterfragten Annahme, dies alles müsse auch genutzt werden.
Nehmen wir an, ein Blog / eine Homepage / ein Facebook- / Twitter- / Google+-Account sei eine Basis für die Publikation eigener Gedanken und als solche grundsätzlich sinnvoll, so gibt es keinen vernünftigen Grund, derlei Accounts anzuhäufen (wo wäre festgelegt, dass ein Blog nur Beiträge, die länger sind als 140 Zeichen, beherbergen darf?). Vielmehr sprechen mindestens zwei Gründe dagegen: zum einen der Ressourcenaufwand anderenorts (Energie, Land, was auch immer …), zum anderen aber auch der Ressourcenaufwand der eigenen Person: als Christian Spannagel, bis zu diesem Schritt Verfechter möglichst intensiven medialen Netzwerkens aus der radikalen Vernetzung ausstieg, habe ich dies für eine mutige (und später ja auch begründete) Entscheidung gehalten. Christian schrieb damals: »Rein netzwerktheoretisch betrachtet führte dies […] zu einer Knotenüberlastung.«
Der Einzelne hat nur begrenzte Möglichkeiten der Interaktion mit Gedanken anderer, er braucht auch Ruhe, Einkehr, Muße, um zu bedenken, was er erfahren hat. Stets nur auf Empfang und Sendung zu sein, funktioniert nicht, und schon gar nicht im fordernden Übermedium Internet.
Dies nicht zu beachten könnte einer der Gründe dafür sein, dass der »Diskurs im Netz« flacher wird, wie Jürgen Fenn ausführt.
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schnellze.it am : "Syndikation" - Tools zum Crossposten Google+ und Facebook
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Alleine, wenn ich das lese, reicht's mir schon wieder: QUOTE:Erste Applikationen ermöglichen das Synchronisieren von Postings in Facebook und Google+, mithin doppeltes Posten mit einfachem Aufwand. Ökonomisch gedacht. Noch besser wäre es natürlich, es gä
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