Das Ende des Buchhandels?
In der Servicewüste Buchhandel betitelten Glosse begründet Jens Falk, »warum der Onlinebuchhandel zum Ruin von Ladengeschäften führen wird«.
Interessant sind vor allem zwei Aspekte, die zwar textartbedingt ein wenig überzeichnet sind, insgesamt aber das Problem treffend umreißen: zum einen die Karikatur des allerorten wenig kundenorientierten, eher behäbigen, technisch in guten Fällen erst in den 80er Jahren stehengebliebenen Buchhändlers (Ja, ich kenne Ausnahmen. Und ja: sie bestätigen die Regel.) und zum anderen die Folgerung, die man aus der Beschreibung der massenwareorientierten Sortimente der Großbuchhandelskettenfilialen ziehen muss: dass diese nämlich das Wenige, das die kleinen Geschäfte den Internetbuchhändlern voraus haben – individuelle Beratung und Schwerpunktsetzungen, Fachwissen, Fachwissen und Fachwissen (in den unterschiedlichsten Bereichen) – zugunsten der Beschäftigung von 400-Euro-Jobberinnen und der Wiederholung und Bestätigung des Mainstreams aufgeben.
Auf diese Art und Weise schröpfen die Großen aber zuerst die Kleinen (die dann schließen müssen), um nach einiger Zeit genauso dem Orkus entgegenzugehen: für immer das Gleiche in immer gleicher Darbietung brauche ich nicht mehr den Buchhändler – der Baumarkt tut's genauso (wie wir beim letzten Harry-Potter-Band erfahren durften).
Das auch nur ein wenig Speziellere ist in keinem Falle vorrätig, sodass man genausogut beim Internet-Buchhändler bestellen kann. Dass dieser letztendlich mitnichten schneller liefert, sondern – anders, als Falk darstellt – für eine Buchbestellung inklusive Lieferung gut drei, vier oder fünf Tage ins Land gehen können, ist eine andere Sache – der Eindruck des Kunden ist, dass er bei Amazon & Konsorten besser bedient wird.
(Tatsächlich betrifft die Kritik Falks überigens auch nicht nur den Buchhandel, sondern potentiell viele Bereiche des Einzelhandels und anderer Wirtschaftsbereiche – der Buchhandel hat nur das Pech, dass sein Produkt hervorragend über das WWW zu vermarkten ist.)
So erlischt allmählich eine Verkaufsform des Buches, die mit dem nach wie vor weltbesten Bestellsystem für Bücher – die wichtigsten Bücher von einem Tag auf den anderen, seltenere in spätestens zwei Wochen ohne jegliche Mehrkosten für die Besorgung – eigentlich hervorragend aufgestellt war.
Es tut mir sehr leid um einen fantastischen (nur viel zu gering bezahlten) Berufsstand und um diejenigen Buchhändler, die mit der Branche untergehen, obwohl sie hervorragenden Dienst am Kunden leisten.
Interessant sind vor allem zwei Aspekte, die zwar textartbedingt ein wenig überzeichnet sind, insgesamt aber das Problem treffend umreißen: zum einen die Karikatur des allerorten wenig kundenorientierten, eher behäbigen, technisch in guten Fällen erst in den 80er Jahren stehengebliebenen Buchhändlers (Ja, ich kenne Ausnahmen. Und ja: sie bestätigen die Regel.) und zum anderen die Folgerung, die man aus der Beschreibung der massenwareorientierten Sortimente der Großbuchhandelskettenfilialen ziehen muss: dass diese nämlich das Wenige, das die kleinen Geschäfte den Internetbuchhändlern voraus haben – individuelle Beratung und Schwerpunktsetzungen, Fachwissen, Fachwissen und Fachwissen (in den unterschiedlichsten Bereichen) – zugunsten der Beschäftigung von 400-Euro-Jobberinnen und der Wiederholung und Bestätigung des Mainstreams aufgeben.
Auf diese Art und Weise schröpfen die Großen aber zuerst die Kleinen (die dann schließen müssen), um nach einiger Zeit genauso dem Orkus entgegenzugehen: für immer das Gleiche in immer gleicher Darbietung brauche ich nicht mehr den Buchhändler – der Baumarkt tut's genauso (wie wir beim letzten Harry-Potter-Band erfahren durften).
Das auch nur ein wenig Speziellere ist in keinem Falle vorrätig, sodass man genausogut beim Internet-Buchhändler bestellen kann. Dass dieser letztendlich mitnichten schneller liefert, sondern – anders, als Falk darstellt – für eine Buchbestellung inklusive Lieferung gut drei, vier oder fünf Tage ins Land gehen können, ist eine andere Sache – der Eindruck des Kunden ist, dass er bei Amazon & Konsorten besser bedient wird.
(Tatsächlich betrifft die Kritik Falks überigens auch nicht nur den Buchhandel, sondern potentiell viele Bereiche des Einzelhandels und anderer Wirtschaftsbereiche – der Buchhandel hat nur das Pech, dass sein Produkt hervorragend über das WWW zu vermarkten ist.)
So erlischt allmählich eine Verkaufsform des Buches, die mit dem nach wie vor weltbesten Bestellsystem für Bücher – die wichtigsten Bücher von einem Tag auf den anderen, seltenere in spätestens zwei Wochen ohne jegliche Mehrkosten für die Besorgung – eigentlich hervorragend aufgestellt war.
Es tut mir sehr leid um einen fantastischen (nur viel zu gering bezahlten) Berufsstand und um diejenigen Buchhändler, die mit der Branche untergehen, obwohl sie hervorragenden Dienst am Kunden leisten.
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